Rosenkranz machte Kauf von Wurm-Skulpturen rückgängig
Die beiden Skulpturen wurden im Oberen Vestibül beim Eingang zur Säulenhalle aufgestellt. Sobotka hatte sie im Namen des Parlaments geordert, ohne einen Kurator beizuziehen und ohne damit die Präsidiale zu befassen, was einiges an Kritik hervorrief. Geliefert wurden die Exponate am Tag vor der konstituierenden Sitzung des Nationalrats im vergangenen Oktober.
Die Kosten für den Rücktransport würden von der Parlamentsdirektion getragen. "Ich danke der Parlamentsdirektion für die äußerst sachlich und professionell geführten Verhandlungen sowie dem Künstler für sein Einverständnis für die Rückabwicklung angesichts der erforderlichen Sparmaßnahmen im Budget", erklärte Rosenkranz gegenüber der "Krone".
Dessen Vorgehen missfällt Vorgänger Sobotka massiv. In einer Aussendung nannte er es "beschämend, dass Walter Rosenkranz dem Populismus von Herbert Kickl folgt und die Skulpturen von Erwin Wurm - einem der bedeutendsten Künstler unseres Landes - veräußert hat". Mit Wurms Kunst habe das Parlament der Bevölkerung einen niederschwelligen Zugang zu bedeutender zeitgenössischer Kunst geboten, die ein zentraler Bestandteil der österreichischen Identität sei. Nach diesem Schritt könne er es nicht mehr akzeptieren, dass Rosenkranz oder die Parlamentsdirektion von der "Kulturnation Österreich" sprächen.
Zusammenfassung
- Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) hat den Kauf von zwei Erwin-Wurm-Skulpturen für das Parlament rückabgewickelt, nachdem diese zuvor von Vorgänger Wolfgang Sobotka (ÖVP) um 240.000 Euro angeschafft wurden.
- Die Rückabwicklung erfolgte einvernehmlich mit dem Künstler über eine vertragliche Rückkaufklausel, wobei die Parlamentsdirektion die Kosten für den Rücktransport übernimmt.
- Sobotka kritisierte die Entscheidung scharf und sprach von "Populismus" und einem Verlust an zeitgenössischer Kunst für die österreichische Identität.