Putin feiert Baustart von "Stalingrad"-Atomeisbrecher
Das Schiff soll zu Ehren der berühmten Schlacht gegen die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg so heißen. Russland verfügt über die mit acht Schiffen größte Flotte an Atomeisbrechern weltweit und erhebt – in Konkurrenz zu den USA und anderen Staaten - Anspruch auf die Bodenschätze in der Arktis. Putin nannte es eine historische Aufgabe, Russlands Stellung im Norden auszuweiten. Zugleich sprach er von "Schwierigkeiten" – wohl auch mit Blick auf die westlichen Sanktionen, die finanziellen und wirtschaftlichen Probleme des Landes, das seit mehr als dreieinhalb Jahren Krieg gegen die Ukraine führt.
Der Name Stalingrad stehe symbolhaft für die Stärke Russlands, auch schwierigste Zeiten durchzustehen, sagte Putin. Außerdem im Bau sind die Atomeisbrecher "Leningrad" und "Tschukotka". Mit der Flotte solle vor allem der Meereskorridor von St. Petersburg bis Wladiwostok befahrbar gemacht werden, sagte Putin.
Die 173,3 Meter lange und 34 Meter breite "Stalingrad" soll wie andere Schiffe ihrer Klasse bis zu drei Meter dickes Eis durchbrechen können. Russland setzt die Eisbrecher ein, um die Nordostpassage befahrbar zu machen. Der arktische Seeweg zwischen Europa und Asien ist deutlich kürzer als die Routen durch den Indischen Ozean, ist aber einen großen Teil des Jahres durch Eis versperrt.
Bei der Zeremonie in St. Petersburg sprach auch der 103 Jahre alte Veteran Pawel Winokurow, ein Teilnehmer der Schlacht von Stalingrad. Er übergab zum späteren Verbleib an Bord des Eisbrechers eine Kapsel mit Erde vom Mamajew-Hügel, der Gedenkstätte in Wolgograd, wie die Stadt heute heißt. Am 19. November 1942 begann im damaligen Stalingrad die sowjetische Gegenoffensive gegen die deutsche Wehrmacht. Der Sieg der Roten Armee in Stalingrad galt als Wendepunkt in dem Krieg.
Zusammenfassung
- Russland hat trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten durch den Krieg gegen die Ukraine mit dem Bau des 173,3 Meter langen Atomeisbrechers 'Stalingrad' begonnen, der bis zu drei Meter dickes Eis durchbrechen kann.
- Präsident Wladimir Putin betonte bei der virtuellen Kiellegung in St. Petersburg die Bedeutung der Arktis und erwähnte die acht Atomeisbrecher umfassende russische Flotte sowie den Bau weiterer Schiffe wie 'Leningrad' und 'Tschukotka'.
- Der Name 'Stalingrad' soll an die berühmte Schlacht im Zweiten Weltkrieg erinnern, was durch die Übergabe einer Kapsel mit Erde vom Mamajew-Hügel durch den 103-jährigen Veteranen Pawel Winokurow symbolisch unterstrichen wurde.
