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Pilotprojekt zu digitalem Schülerausweis gestartet

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Nach dem Führerschein soll bis 2024 auch der Schülerausweis digital werden. Die sogenannte edu.digicard soll dann nicht nur als Ausweis dienen. Man soll damit zudem etwa Bücher in der Schulbibliothek ausleihen können, auch Kooperationen etwa mit Verkehrsverbünden sind angedacht. Am Freitag wurde der Pilotversuch zum digitalen Schülerausweis von Bildungsminister Martin Polaschek und Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky (beide ÖVP) in einer Wiener Schule vorgestellt.

Bis Juni 2023 können bis zu 130 Pilotschulen mit rund 65.000 Schülerinnen und Schülern am Pilotprojekt teilnehmen. Um die edu.digicard freiwillig zu nutzen, müssen sie sich per Handysignatur oder ID Austria sowie einem Ausweis in der gleichnamigen Handy-App registrieren.

Bildungsminister Polaschek nannte den digitalen Schülerausweis den "nächsten Meilenstein in der Digitalisierung unseres Schulsystems". Nach der Ausstattung der Schüler mit günstigen Laptops und Tablets und der Einführung des dazugehörigen neuen Pflichtfachs "Digitale Grundbildung" ab der 5. Schulstufe solle nun die Schulverwaltung Schritt für Schritt durch Digitalisierung nicht nur schneller sondern auch schlanker werden, indem auch bürokratische Prozesse hinterfragt werden.

Über 90 Prozent aller Jugendlichen hätten ein Smartphone und würden es etwa auch als Fahrausweis nutzen, so Tursky. Da sei es sinnvoll, auch den Schülerausweis digital anzubieten. Genutzt werden kann er wie bisher als Altersnachweis, für die Schülerfreifahrt oder um Vergünstigungen zu bekommen.

Auch für Bundesschulsprecherin Flora Schmudermayer von der ÖVP-nahen Schülerunion ist der digitale Schülerausweis ein logischer Schritt. Schon jetzt würden Jugendliche digital bezahlen und den Führerschein am Handy speichern, anders als bei der aktuellen Plastikkarte falle bei der App auch das Vergessen und Verlieren des Schülerausweises weg. Durch das Einrichten der edu-digicard gemeinsam mit geschulten Lehrern bekämen die Schüler auch gleich eine Einführung in E-Governement.

Nach der ersten Politphase soll der digitale Schülerausweis ab September für alle Oberstufenschüler zugänglich sein, so Tursky. Parallel dazu startet die Pilotphase für die Zehn- bis 14-Jährigen, die für die Nutzung die Zustimmung der Eltern brauchen. Der Pilotversuch wird noch mit einer eigenen App durchgeführt, nach der Evaluierung soll der digitale Schülerausweis dann 2024 in die eAusweis-App des Bundes überführt werden.

Der digitale Schülerausweis ist der zweite digitale Ausweis nach dem digitalen Führerschein. Seit dem Start vor wenigen Monaten wurde dieser 200.000 Mal heruntergeladen. Noch dieses Jahr soll der digitale Zulassungsschein und der digitale Alters- und Identitätsnachweis folgen, auch die Arbeiten am digitalen Studierendenausweis gehen weiter. Österreich sei bei diesen technischen Entwicklungen "vorne mit dabei" betonte Tursky, der Österreich auch bei der Digitalisierung der Schulen "nicht so schlecht" aufgestellt sieht.

ribbon Zusammenfassung
  • Bis Juni 2023 können bis zu 130 Pilotschulen mit rund 65.000 Schülerinnen und Schülern am Pilotprojekt teilnehmen.
  • Genutzt werden kann er wie bisher als Altersnachweis, für die Schülerfreifahrt oder um Vergünstigungen zu bekommen.
  • Auch für Bundesschulsprecherin Flora Schmudermayer von der ÖVP-nahen Schülerunion ist der digitale Schülerausweis ein logischer Schritt.

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