Petition fordert angstfreie Behandlung für "Illegale"

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Auf ein besonderes Problem der Corona-Bekämpfung weist die - von zahlreichen Ärzten mitgetragene - Petition "Coronafrei geht nur gemeinsam" hin: In Österreich leben grob geschätzt rund 100.000 Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus. Sie sind in der Regel nicht krankenversichert und vermeiden aus Angst vor fremdenpolizeilichen Maßnahmen Behörden und Arztbesuche. Damit sind sie eine Risikogruppe.

Auf ein besonderes Problem der Corona-Bekämpfung weist die - von zahlreichen Ärzten mitgetragene - Petition "Coronafrei geht nur gemeinsam" hin: In Österreich leben grob geschätzt rund 100.000 Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus. Sie sind in der Regel nicht krankenversichert und vermeiden aus Angst vor fremdenpolizeilichen Maßnahmen Behörden und Arztbesuche. Damit sind sie eine Risikogruppe.

Mit der - laut "Falter" vom Studenten Tobias Schweiger, seinen Eltern und Medizinern gestarteten - Petition soll die Regierung aufgefordert werden, "bis zum Ende der Corona-Krise keine fremdenpolizeilichen Maßnahmen zu setzen, die die Behandlung von Verdachtsfällen erschwert". Sichere mehrsprachige Meldestellen sollen es auch illegal Aufhältigen ermöglichen, sich bei Corona-Verdacht zu melden und die nötige Behandlung zu erhalten. Die im Zuge der Corona-Krise erhobenen personenbezogenen Daten müssten auch danach vertraulich bleiben - damit die Betreffenden keine nachträglichen Konsequenzen befürchten müssen. Unterzeichnet werden kann die Petition unter https://www.undokumentiertgesund.at .

"Wir sind selbst nur geschützt, wenn wir alle Menschen schützen", verweisen die Initiatoren auf die Gefahr, die von unbehandelten Coronainfizierten ausgeht. Ursula Hammel, praktische Ärztin in Schärding, brachte es in einem Video auf den Punkt: Wenn man den illegal Aufhältigen jetzt keinen Behandlungs-Zugang ohne Angst bietet, werden sie "quasi die nächste Ischgl-Apres-Ski-Gruppe, die wir uns künstlich produzieren".

Menschen ohne gültigen Aufenthaltstitel sind, wird auf der Petitions-Homepage betont, meist besonders großer Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Sie haben häufig prekäre Jobs im Liefer- oder Zustellservice, als Erntehelfer oder in der Pflege. Bei Jobverlust sind sie nicht abgesichert - womit sie oft nicht daheim bleiben können, wenn sie erkrankt sind. Außerdem leben sie oft in kleinen Räumen gedrängt zusammen.

ribbon Zusammenfassung
  • Auf ein besonderes Problem der Corona-Bekämpfung weist die - von zahlreichen Ärzten mitgetragene - Petition "Coronafrei geht nur gemeinsam" hin: In Österreich leben grob geschätzt rund 100.000 Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus.
  • Sie sind in der Regel nicht krankenversichert und vermeiden aus Angst vor fremdenpolizeilichen Maßnahmen Behörden und Arztbesuche.
  • Damit sind sie eine Risikogruppe.

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