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Papst beendete Bahrain-Reise mit Gebet für Nahen Osten

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Papst Franziskus hat seine Auslandsreise nach Bahrain beendet. Am Sonntagnachmittag landete die Maschine des Oberhauptes der katholischen Kirche mit Journalisten und der Vatikan-Delegation an Bord am Flughafen Fiumicino in Rom. In Bahrain vertiefte der 85-Jährige den Dialog mit Vertretern des Islams, und er forderte Frieden in weltweiten Konflikten wie dem Ukraine-Krieg.

Der Papst forderte von dem Königreich am Persischen Golf die Wahrung der Menschenrechte und gerechte Arbeitsbedingungen. Bahrain steht wie das WM-Gastgeberland Katar wegen Verletzungen der Menschenrechte und dem Umgang mit Gastarbeitern in der Kritik.

Am letzten Tag im Königreich Bahrain betete Papst Franziskus für die Menschen im Libanon. Das Land sei "ermattet und geplagt", sagte der Pontifex am Sonntagvormittag (Ortszeit) in Manama. Am Sonntag endete sein viertägiger Besuch in dem muslimischen Inselstaat am Persischen Golf. Die Papstmesse vom Samstag mit 28.000 katholischen Gläubigen im Nationalstadion von Bahrain wertete Kardinal Christoph Schönborn als "riesiges Zeichen der Ermutigung".

Der Papstbesuch in dem arabischen Land sei eine "wichtige Wegmarke", sagte der Wiener Erzbischof laut einem Kathpress-Bericht vom Sonntag im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Papstreise in das arabische Königreich lenke den Blick auf die dort lebende katholische Gemeinschaft, die sich in einer Minderheitensituation befindet.

Dass der Papst diese Menschen in den Fokus rückt und mit ihnen Messe feiert, sah Schönborn als wichtiges Zeichen: "Es ist ein Ereignis, das doch eine ganz wichtige Wegmarke zeigt. Und wir können hoffen, dass es auf andere Länder ausstrahlt und dass die Religionsfreiheit wirklich ein Grundstein des Zusammenlebens wird." Schönborn hob die Bedeutung des interreligiösen Dialogs hervor, zu dem es keine Alternative gebe.

Zum Abschluss seines Bahrain-Aufenthalts rief der 85-jährige Franziskus am Sonntag die Katholiken der Region zur Verbreitung ihres Glaubens auf. Zugleich ermutigte das Kirchenoberhaupt katholische Bischöfe, Priester, Ordensleute und kirchliche Mitarbeiter zum Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen. Rund 500 Kirchenvertreter waren zu dem Treffen mit dem Papst in die "Sacred Heart Church" in der Hauptstadt Manama gekommen. Das 1940 eingeweihte Gotteshaus ist die erste katholische Kirche in der Golfregion.

Der Papst versicherte bei dem Treffen mit Kirchenvertretern "allen Völkern im Nahen Osten, die litten, seines Gebetes und seiner Verbundenheit". Im Libanon herrscht seit fast drei Jahren eine der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Große Teile der Bevölkerung sind in Armut abgerutscht und müssen mit wenig Strom und Wasser auskommen. Hinzu kommt eine politische Krise: Vor einer Woche lief die Amtszeit des bisherigen Präsidenten Michel Aoun ab. Nun hat das Land weder Staatschef noch Regierung. Die führenden Parteien des Mittelmeer-Landes haben sich in einen bitteren Machtkampf verstrickt. Viele Libanesen werfen der politischen Elite massive Korruption vor und machen sie für die dramatische Lage verantwortlich.

Der 85-jährige Franziskus wollte eigentlich im Juni den Libanon besuchen. Der Trip fiel aber aus, da er damals wie heute noch mit Knieschmerzen zu kämpfen hatte. Viele Libanesen sähen im Besuch des Argentiniers ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Damals war auch ein Abstecher Franziskus' nach Jerusalem angedacht, bei dem er das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., hätte treffen sollen. Das Gespräch mit dem putintreuen Geistlichen wäre eine Möglichkeit gewesen, über Wege des Friedens im Ukraine-Krieg zu sprechen.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Sonntagnachmittag landete die Maschine des Oberhauptes der katholischen Kirche mit Journalisten und der Vatikan-Delegation an Bord am Flughafen Fiumicino in Rom.
  • Am letzten Tag im Königreich Bahrain betete Papst Franziskus für die Menschen im Libanon.
  • Der Papst versicherte bei dem Treffen mit Kirchenvertretern "allen Völkern im Nahen Osten, die litten, seines Gebetes und seiner Verbundenheit".
  • Nun hat das Land weder Staatschef noch Regierung.