Offenbar Zivilisten bei US-Einsatz in Nordkorea getötet
Dem Bericht zufolge trafen die Navy Seals während ihrer nächtlichen Landung überraschend auf ein kleines Fischerboot. Die Zivilisten an Bord seien offenbar auf der Suche nach Muscheln gewesen. Die US-Soldaten hätten das Feuer eröffnet und alle an Bord getötet, berichtete die Zeitung weiter. Eine geheime Untersuchung des US-Verteidigungsministeriums sei später zu dem Schluss gekommen, dass die Tötungen nach den Einsatzregeln gerechtfertigt gewesen seien.
Seit dem letzten Gipfeltreffen Trumps mit Kim 2019 sind die Bemühungen um eine Annäherung gescheitert. Nordkorea hat seitdem sein Atomwaffen- und Raketenprogramm vorangetrieben. Das Weiße Haus, das Pentagon und die US-Botschaft in Seoul reagierten zunächst nicht auf Anfragen nach einer Stellungnahme zu dem Bericht.
Der US-Senator Mark Warner, der ranghöchste Demokrat im Geheimdienstausschuss, sagte, er könne den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Er forderte jedoch eine Aufklärung durch den Kongress. "Wenn es je einen Zeitpunkt gab, an dem der Kongress seiner Aufsichtspflicht nachkommen musste, dann ist es jetzt."
Zusammenfassung
- Spezialkräfte der US-Marine haben 2019 bei einem verdeckten Einsatz in Nordkorea mehrere Zivilisten auf einem Fischerboot getötet, nachdem sie bei einer nächtlichen Landung überraschend auf das Boot trafen.
- Der Einsatz, bei dem ein Abhörgerät während der Verhandlungen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un platziert werden sollte, wurde vom damaligen US-Präsidenten persönlich genehmigt.
- Eine geheime Untersuchung des US-Verteidigungsministeriums stufte die Tötungen als regelkonform ein, während US-Senator Mark Warner eine Aufklärung durch den Kongress forderte.