ÖVP-Abgeordneter Fürlinger spricht mit Stimmavatar
Von der Parlamentsdirektion wird der 60-Jährige, der seit 2017 für die ÖVP im Nationalrat sitzt, unterstützt. "Wenn ein Abgeordneter erkrankt, geht es uns darum, dass er sein Mandat ausüben kann", heißt es laut Bericht aus dem Parlament. Um eine KI-Stimme zu erzeugen, die Fürlingers Art zu reden möglichst gleicht, wurden frühere Reden herangezogen. Beim Stimmavatar werde mit "Zero Project" kooperiert, einer Initiative, die barrierefreies Arbeiten für Menschen mit Beeinträchtigung unterstützt. Im Plenum will Fürlinger seine erste Rede mit Stimmavatar "aller Voraussicht nach" nächste Woche halten, wenn ab Mittwoch das Parlament tagt.
Im Hohen Haus wurden in den vergangenen Jahrzehnten Barrieren abgebaut: Der erste österreichische Abgeordnete im Rollstuhl, der Grüne Manfred Srb, musste für seine erste Rede im Nationalrat noch von zwei Fraktionskollegen in seinem Rollstuhl zu einem neben dem Rednerpult aufgestellten Mikrofon getragen werden. Seine Rede begann er mit den Worten: "Hohes, allzu hohes Haus!" Mittlerweile gibt es eine Rollstuhlrampe ebenso wie ein Blindenleitsystem, das Rednerpult ist höhenverstellbar. Seit dem Einzug der gehörlosen Grünen-Abgeordneten Helene Jarmer 2009 werden außerdem alle Reden im Parlament per Gebärdendolmetsch übersetzt.
Zusammenfassung
- ÖVP-Abgeordneter Klaus Fürlinger, 60 Jahre alt und seit 2017 im Nationalrat, wird kommende Woche voraussichtlich als erster Mandatar eine Rede im Plenum mithilfe eines Stimmavatars halten.
- Fürlinger leidet an einer chronischen Erkrankung, die seine Stimme beeinträchtigt, und nutzt eine KI-Stimme, die auf Basis früherer Reden erstellt wurde und mit Unterstützung der Initiative 'Zero Project' barrierefreies Arbeiten ermöglicht.
- Im österreichischen Parlament wurden in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Barrieren abgebaut, darunter die Einführung von Rollstuhlrampen, einem Blindenleitsystem, höhenverstellbaren Rednerpulten und Gebärdendolmetsch seit 2009.
