Neues Frauenförderungsprojekt in Wien ab Herbst
Insgesamt investiert die Stadt Wien hier über den waff - in Kooperation mit dem AMS - rund 1,7 Mio. Euro, sagte Ludwig. Angelegt ist das Projekt auf ein Jahr - mit Option auf Verlängerung. Zielgruppe sind beim AMS Wien vorgemerkte Wienerinnen mit Anspruch auf Arbeitslosengeld und ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Vorrangig habe man Wiedereinsteigerinnen und Frauen nach familienbedingter Berufsunterbrechung mit Betreuungspflichten oder Care-Arbeit im Blick, erklärte waff-Geschäftsführer Marko Miloradovic.
Konkret geht es um den Ausbildungszuschuss von 300 Euro pro Monat. Als geplante Dauer dieser Maßnahme pro Bezieherin gibt die Stadt Wien 18 Monate an, der Bezug soll aber auch bis zu drei Jahren möglich sein. Bieten soll das Programm auch Berufsorientierung und Hilfe bei der Wahl der Aus- oder Weiterbildung sowie eine kostenlose Ausbildung. Auch Hilfe bei Bewerbungen und Jobsuche nach der Ausbildung stehen am Programm.
Ludwig: Angebot für Frauen ohne Berufsausbildung
"Die neue Frauenstiftung soll sich um jene Frauen kümmern, die aus verschiedenen Gründen heraus im ersten Ausbildungsgang keinen Abschluss erreichen konnten, keine abgeschlossene Berufsausbildung haben", sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei der Vorstellung des Projektes am Montag.
Es gehe auch darum, mehr qualifizierte Facharbeiterinnen "auf den Weg zu bringen", so der Stadtchef. Denn ganz Europa sei mit der demografischen Entwicklung konfrontiert. "Wenn die Babyboomer in Pension sind, kommt ein Drittel weniger nach. Das wird sich schwer ausgehen." In fast allen Berufsbereichen - im öffentlichen Dienst, der Polizei, bei den Lehrerinnen, in der Privatwirtschaft werde es einen "Wettbewerb um die besten Köpfe" geben. "Ich bin überzeugt davon, dass wir sehr viel dazu beitragen können, dass mehr Frauen eine Möglichkeit finden, in qualifizierten Berufsbereichen tätig zu werden" - und auch in Zukunft eine höhere Pension haben sowie einen wertvollen Beitrag in der Gesellschaft leisten.
Gaál: "Schlüssel zur faktischen Gleichstellung"
"Der Schlüssel zur faktischen Gleichstellung sind gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten", sagte Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Besseres Einkommen bedeute auch Selbstbestimmtheit, betonte sie. Die "Frauenstiftung" sei ein Projekt, das sehr individuell in den Biografien der Frauen ansetzt, ergänzte die auch für Wirtschaft und Arbeit zuständige Stadträtin Barbara Novak. Für jede der 100 Frauen werde es einen "sehr individuellen Ausbildungsplan" geben.
Zusammenfassung
- Der Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff) startet im Herbst 2025 eine neue 'Frauenstiftung', die sich an 100 Frauen ab 25 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung richtet.
- Teilnehmerinnen erhalten ein Paket aus kostenloser Ausbildung, Berufsorientierung, AMS-Arbeitslosengeld und einem monatlichen Ausbildungszuschuss von 300 Euro, wobei die Stadt Wien rund 1,7 Millionen Euro investiert.
- Die Maßnahme ist zunächst auf ein Jahr angelegt und richtet sich vor allem an Wiedereinsteigerinnen und Frauen mit Betreuungspflichten, wobei die Bezugsdauer des Zuschusses bis zu drei Jahre möglich ist.