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Neue Militärhilfe für Ukraine aus Europa und den USA

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Die Ukraine erhält für ihren Kampf gegen die russischen Angreifer neue Militärhilfe von ihren westlichen Verbündeten. Die US-Regierung stellt ein weiteres Paket in Höhe von 325 Millionen US-Dollar (knapp 297 Millionen Euro) vor allem in Form von Munition zur Verfügung.

Dänemark und die Niederlande wollen gemeinsam 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 beschaffen. Die Ukraine und Russland arbeiten unterdessen an der Verstärkung bzw. Umstrukturierung ihrer Truppen.

Die Niederlande und Dänemark wollen ihre Panzerbeschaffung am Freitag bei einem Treffen in Ramstein ankündigen, wie sie am Donnerstag mitteilten. Die 14 Kampfpanzer vom Typ 2A4 sollen aus dem Vorrat der deutschen Industrie eingekauft, generalüberholt und dann an die Ukraine gespendet werden. Geliefert werden können sie den Angaben zufolge ab Anfang 2024. Die Kosten betragen insgesamt 165 Millionen Euro. Die Niederlande wollen sich zudem mit insgesamt 260 Millionen Euro an zwei Initiativen zur Beschaffung von Artilleriemunition beteiligen.

In dem neuen US-Paket ist nach Angaben des Weißen Hauses vom Mittwoch (Ortszeit) vor allem Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriegeschosse enthalten. "Diese neue Sicherheitshilfe wird die Ukraine in die Lage versetzen, sich angesichts des brutalen, nicht provozierten und ungerechtfertigten Krieges Russlands weiterhin tapfer zu verteidigen", sagte US-Außenminister Antony Blinken.

Ukraine bereitet neue Truppen vor

Die Ukraine bereitet unterdessen nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj neue Truppen für den Fronteinsatz vor. Konkret handelt es sich dabei um Grenztruppen, die er am Mittwoch in Wolhynien im Dreiländereck der Ukraine mit Belarus und Polen besucht hatte. Schon jetzt sind Grenztruppen der Ukraine an den Fronten im Einsatz, unter anderem in der schwer umkämpften Stadt Bachmut in der Ostukraine.

Das russische Militär dürfte laut britischen Geheimdienstinformationen in den besetzen Gebieten Umstrukturierungen durchführen. Eine Kreml-Meldung zu einem Putin-Besuch bei regionalen Kampftruppen am Dnipro deute darauf hin, dass aus regionalen Einheiten eine größere Dnipro-Kampftruppe zur Verteidigung der besetzten Gebiete im Süden gebildet wurde, heißt es in dem Lagebericht von Donnerstag. Die Briten vermuten schwere russische Verluste hinter der Neuaufstellung.

Angesichts der Verluste wirbt Russlands Verteidigungsministerium nun mit einem aufwendig produzierten Video um Kämpfer für die Gefechte im Nachbarland. "Du bist doch ein Mann! Werde nun einer!" ist auf Russisch in dem 46-Sekunden-Clip im Stil eines Actionsfilms zu lesen. "Diene mit einem Vertrag!", lautet die Aufforderung.

Ukraine wehrte Drohnen ab

Die Ukraine hat nach Angaben des Generalstabs in Kiew erneut zahlreiche russische Drohnenangriffe abgewehrt. Innerhalb von 24 Stunden seien 21 von 26 iranischen "Kamikaze-Drohnen" vom Typ Shahed-136 abgeschossen worden, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag in der Früh in Kiew mit. Zudem meldeten die ukrainischen Streitkräfte 55 russische Bodenangriffe, denen standgehalten worden sei. Die Gefechte konzentrierten sich demnach auf das ostukrainische Gebiet Donezk, wo auch die heftig umkämpfte Stadt Bachmut liegt.

Ein ungewöhnlicher Lichtschweif am nächtlichen Horizont über Kiew sorgte indes in der ukrainischen Hauptstadt für Luftalarm. Kurz darauf teilte die Militärverwaltung der Stadt auf Telegram mit, dass möglicherweise ein in die Erdatmosphäre eingetretener, ausgedienter NASA-Satellit für dieses Phänomen gesorgt hatte. Die Flugabwehr sei nicht aktiv geworden.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Ukraine erhält für ihren Kampf gegen die russischen Angreifer neue Militärhilfe von ihren westlichen Verbündeten.
  • Die US-Regierung stellt ein weiteres Paket in Höhe von 325 Millionen US-Dollar vor allem in Form von Munition zur Verfügung.
  • Dänemark und die Niederlande wollen gemeinsam 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 beschaffen.
  • Die Ukraine hat nach Angaben des Generalstabs in Kiew erneut zahlreiche russische Drohnenangriffe abgewehrt.