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Neue israelische Angriffe im Gazastreifen und im Südlibanon

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Während die Sorge vor einem militärischen Flächenbrand im Nahen Osten wächst, hat Israel weitere Ziele im Gazastreifen und im Südlibanon angegriffen. Nachdem am Freitagabend mehrere aus dem Küstenstreifen auf Israel abgefeuerte Raketen abgefangen worden seien, habe Artillerie die Abschussorte unter Feuer genommen, teilte die Armee am Samstag mit. Kampfflugzeuge hätten zudem drei Abschussrampen mit 20 Raketen vernichtet.

Insgesamt seien am Freitag mehr als 30 Ziele in allen Teilen des Gazastreifens aus der Luft angegriffen worden. Bodentruppen hätten ihren Kampf gegen die islamistische Hamas fortgesetzt.

Im Südlibanon hätten Kampfflugzeuge nach Angaben der israelischen Armee eine große militärische Anlage der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz bei dem Ort Rihan zerstört. Eine Bestätigung aus dem Libanon oder Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Am Freitagnachmittag war der Norden Israels mit etwa 40 Raketen von dem nördlichen Nachbarland aus angegriffen worden. Einige seien abgefangen worden, andere in offenes Gelände eingeschlagen. Verletzte habe es nicht gegeben, betonte die Armee. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Seit Beginn des Gaza-Krieges kommt es an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel täglich zu gegenseitigem Beschuss, bei dem es auch Tote und Verletzte gab. Jedoch hielten sich beide Seiten nach Einschätzung von Beobachtern an die Regel "Wie du mir, so ich dir" und eskalierten jeweils nicht stärker als die Gegenseite.

Das könnte sich jedoch schlagartig ändern, sollte der Iran für seine angedrohte Vergeltung wegen der Tötung ranghoher iranischer Offiziere bei einem mutmaßlich israelischen Raketenangriff auf sein Konsulat in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor knapp zwei Wochen die Hisbollah zu verstärkten Angriffen auf Israel drängen. Sie gilt als wesentlich schlagkräftiger als die Hamas.

Die Niederlande kündigten unterdessen für Sonntag die Schließung ihrer Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran an. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, teilte das niederländische Außenministerium mit. Es verwies auf die steigenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Am Sonntag werde man entscheiden, ob die Botschaft am Montag wieder geöffnet werde.

ribbon Zusammenfassung
  • Israel hat auf Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen und Südlibanon mit Angriffen auf über 30 Ziele reagiert, darunter die Zerstörung von drei Abschussrampen mit 20 Raketen.
  • Im Südlibanon wurde eine große militärische Anlage der Hisbollah durch israelische Kampfflugzeuge zerstört, während im Norden Israels etwa 40 Raketen eingeschlagen sind, ohne Verletzte zu verursachen.
  • Aufgrund der steigenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran schließt die Niederlande ihre Botschaft in Teheran als Vorsichtsmaßnahme.

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