NATO-Staaten beraten über russische Luftraumverletzung
Rutte könnte dabei auch noch einmal deutlich machen, dass russische Flugzeuge theoretisch auch abgeschossen werden können, um eine Bedrohung des Bündnisgebiets auszuschließen.
Die Sitzung im NATO-Hauptquartier wurde auf Wunsch Estlands hin einberufen. Das baltische Land hatte am Freitag unter Berufung auf Artikel 4 des Bündnisvertrags Beratungen beantragt, nachdem drei russische Maschinen vom Typ MiG-31 rund zwölf Minuten durch estnischen Luftraum geflogen waren. Artikel 4 des NATO-Vertrags sieht Konsultationen vor, wenn ein Alliierter die Unversehrtheit des Bündnisgebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer Partei bedroht sieht.
Der Artikel wurde seit Gründung des Bündnisses 1949 acht Mal in Anspruch genommen - zuletzt am 10. September, nachdem eine zweistellige Zahl an russischen Drohnen in den Luftraum Polens eingedrungen war. Zuvor hatte es unter anderem 2022 Konsultationen wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine und 2020 wegen des Todes türkischer Soldaten im Syrien-Konflikt gegeben.
Zusammenfassung
- Vertreter der 32 NATO-Staaten beraten in Brüssel über eine russische Luftraumverletzung, nachdem drei russische MiG-31 rund zwölf Minuten durch estnischen Luftraum geflogen waren.
- Estland hatte nach Artikel 4 des NATO-Vertrags Konsultationen beantragt, der seit 1949 insgesamt acht Mal genutzt wurde, zuletzt am 10. September wegen russischer Drohnen in Polen.
- NATO-Generalsekretär Mark Rutte wird Russland voraussichtlich mit deutlichen Worten vor weiteren Luftraumverletzungen warnen und könnte auch auf die Möglichkeit eines Abschusses russischer Flugzeuge hinweisen.