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Moldau dementiert vereitelten Anschlag in Transnistrien

In der pro-russischen Region Transnistrien der Republik Moldau hat es der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge einen Anschlagsversuch auf den Anführer der Separatisten gegeben. Lokale Sicherheitsdienste hätten das Vorhaben vereitelt. Der moldauische Ministerpräsident Dorin Recean bestätigte die Angaben jedoch nicht.

"Wir haben keine Bestätigung für diese Dinge", erklärte Recean am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Chisinau. "Es ist wichtig, dass die Republik Moldau in einer stabilen Situation und in Frieden ist. Es besteht keine Gefahr einer Eskalation und es gibt keine Risiken für Probleme in der Region", sagte Recean.

Die russische Agentur dagegen zitierte am Donnerstag Sicherheitsbeamte mit der Aussage, das Attentat auf den Präsidenten der international nicht anerkannten "Republik", Wadim Krasnoselsky, sei von ukrainischen Geheimdiensten in Auftrag gegeben worden. "Das Verbrechen wurde auf Anweisung des ukrainischen Sicherheitsdienstes gegen eine Reihe von Beamten der transnistrischen Moldauischen Republik vorbereitet", teilte das transnistrische Ministerium für Staatssicherheit laut Nachrichtenagentur TASS mit. "Die Verdächtigen sind festgenommen worden. Sie haben Geständnisse abgelegt." Fünf der sechs Verdächtigen seien ukrainische Bürger. Der Anschlag soll mit einem mit Sprengstoff präparierten Auto in der Tiraspoler Innenstadt geplant worden sein.

Seit Wochen Spannungen in Moldau

Beim EU-Beitrittskandidaten Moldau gibt es seit Wochen Spannungen und Sorgen, dass Russland für eine Eskalation in Transnistrien sorgen könnte, wo auch russische Soldaten stationiert sind. In der Republik Moldau mit seinen rund 2,5 Millionen Einwohnern regiert eine pro-europäische Regierung. Moldaus Präsidentin Maia Sandu hat Russland vorgeworfen, einen Umsturz zu planen. Chisinau beschuldigt Moskau, an Anti-Regierungs-Demonstrationen und der Verbreitung von Fake News beteiligt zu sein. Für eine militärische Eskalation auf dem Gebiet Moldaus habe Russland nicht genügend Ressourcen, zeigte sich Recean unlängst überzeugt. Die ehemalige Sowjetrepublik grenzt an den Westen der Ukraine.

Am Mittwoch hatte eine hochrangige Delegation von EU-Ministerinnen Moldau besucht, um der Regierung in Chisinau ihre Unterstützung zu bekunden. Die Delegation, der auch EU-Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) angehörte, erklärte dabei, dass Moldau "der europäischen Familie angehört".

ribbon Zusammenfassung
  • In der pro-russischen Region Transnistrien der Republik Moldau hat es der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge einen Anschlagsversuch auf den Anführer der Separatisten gegeben.
  • Lokale Sicherheitsdienste in dem von Moskau unterstützten Separatistengebiet hätten das Vorhaben vereitelt.
  • Der moldauische Ministerpräsident Dorin Recean bestätigte die Angaben jedoch nicht.
  • Fünf der sechs Verdächtigen seien ukrainische Bürger.