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Mindestens 85 Tote bei Gewalt in Nigeria

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Hirten und Bauern in Nigeria sind nach Regierungsangaben mindestens 85 Menschen getötet worden. Nach den Zusammenstößen in mehreren Dörfern im Bezirk Mangu des Bundestaats Plateau am Montag seien nunmehr "85 Leichen gefunden worden", teilte die Regionalregierung am Donnerstag mit. Am Vortag war die Zahl der Toten noch mit 30 angegeben worden.

Zudem wurden nach Angaben eines lokalen Anführers 57 Menschen verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben fünf Menschen in Zusammenhang mit den Ausschreitungen fest, bei denen auch Schüsse gefallen sein sollen. "Tausende Menschen" seien nach der Gewalteskalation auf der Flucht, teilten Rettungskräfte mit. Sie sahen sich nach eigenen Angaben "wütenden Jugendlichen" gegenüber und konnten deshalb am Mittwoch nicht in Gebiete mit brennenden Häusern vordringen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, seien im Bezirk Mangu zusätzliche Sicherheitskräfte stationiert worden, um weitere Zusammenstöße zu verhindern.

In der Region an der Grenze zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlichen Süden Nigerias schwelt bereits seit Jahrzehnten ein Konflikt um Land und Ressourcen. Zusätzlich angefacht wird die Gewalt durch ethnische und religiöse Rivalitäten. Die als Nomaden lebenden Hirten sind zumeist Muslime, die sesshaften Bauern sind zumeist Christen.

Zuletzt nahm der Konflikt auch eine kriminelle Dimension an: In tödlichen Raubzügen überfallen hauptsächlich aus Hirten bestehende Banden Dörfer, stehlen Vieh, entführen Menschen und brennen Häuser nieder. Im April waren bei einem Angriff auf ein Dorf im Nachbarstaat Benue fast 50 Menschen getötet worden. Die Behörden beschuldigten Hirten der Volksgruppe der Fulani.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Hirten und Bauern in Nigeria sind nach Regierungsangaben mindestens 85 Menschen getötet worden. Nach den Zusammenstößen in mehreren Dörfern im Bezirk Mangu des Bundestaats Plateau am Montag seien nunmehr "85 Leichen gefunden worden", teilte die Regionalregierung am Donnerstag mit. Am Vortag war die Zahl der Toten noch mit 30 angegeben worden.