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Mindestens 43 Tote bei Angriff auf Kirche im Kongo

27. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Die islamistische Miliz Allied Democratic Forces (ADF) hat nach Polizeiangaben bei einem Anschlag auf eine katholische Kirche in der Demokratischen Republik Kongo mindestens 43 Menschen getötet. Die Rebellen hätten 20 Gläubige während einer Gebetsstunde in der Ortschaft Komanda erstochen, sagte der Polizeibeamte Alfonse Leku der Deutschen Presse-Agentur. Anschließend hätten die Rebellen umliegende Häuser und Geschäfte in Brand gesetzt, mindestens 23 weitere Menschen starben.

In ersten Berichten waren die Angaben zur Opferzahl des Angriffs in der nordöstlichen Provinz Ituri zwischen 35 und 38 geschwankt. Augenzeugen zufolge ereignete sich der Angriff am Samstagabend. Die Einwohner berichteten der Nachrichtenagentur AFP zufolge von "Schüssen in der Nähe der Pfarrkirche".

Die ursprünglich aus Uganda stammende Islamistenmiliz ADF ist mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündet. Die ADF ist seit Mitte der 1990er Jahre im Nordosten des Landes aktiv - trotz der dortigen Anwesenheit kongolesischer und ugandischer Streitkräfte. Sie wird beschuldigt, tausende Zivilisten getötet zu haben. Bei ihrem letzten größeren Angriff im Februar waren 23 Menschen getötet worden.

Der Ost-Kongo gilt als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Im ganzen Land, das etwa so groß wie Westeuropa ist, sollen rund 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein. Vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze wie Coltan, Kobalt, Gold und Diamanten. Nach UN-Schätzungen waren Ende 2023 fast sieben Millionen Menschen in dem zentralafrikanischen Land auf der Flucht.

Zusammenfassung
  • Mindestens 43 Menschen sind bei einem Angriff der islamistischen Miliz Allied Democratic Forces (ADF) auf eine katholische Kirche in der Provinz Ituri im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo getötet worden.
  • 20 Gläubige wurden während einer Gebetsstunde in Komanda erstochen, mindestens 23 weitere Menschen starben durch Brandanschläge auf umliegende Häuser und Geschäfte.
  • Die Region im Ost-Kongo gilt als eine der gefährlichsten weltweit, mit rund 130 bewaffneten Gruppen und fast sieben Millionen Geflüchteten im Land laut UN-Schätzungen.