Bloggerin Khani über "Maschinerie der Gewalt" im Iran

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Mina Khani, freie Journalistin und Bloggerin, spricht im PULS 24 Interview über die anhaltenden Proteste im Iran sowie den Demonstranten, der zum Tode verurteilt worden ist. "Der Staat marschiert seit Jahrzehnten durch diese Maschinerie der Gewalt".

Obwohl die Medienberichte zu den Demonstration im Iran abgekühlt sind, wären dort "nie ruhige Zeiten" gewesen, sagt Khani. Man könne beobachten, dass die Proteste immer wieder neue Züge annehmen. Die aktuelle Lage könne man mit der im Jahr 2019 vergleichen, meint die freie Journalistin. Jedes Event und jeder Gedenktag werde zum Anlass genommen, um erneut auf die Straße zu gehen. Man wolle zeigen, dass "ein revolutionärer Prozess" stattfindet. Die Message sei: "Wir geben nicht auf".

Demos erreichen mehr Bevölkerungsschichten

Man müsse jedoch den Kontext der Proteste beachten. Iraner:innen selbst meinen, dass die diesjährigen Demonstrationen anders seien, denn sie seien "schichtenübergreifend". Außerdem würden "soziale und politische Fragen" nun wieder neu zusammengetragen.

Man sage nicht nur, was man nicht möchte, sondern auch, was man wolle. Iraner:innen würden um "Gendergerechtigkeit" sowie um ein normales, gerechtes Leben in Freiheit kämpfen. Die Bilder der aktuellen Proteste seien laut Khani eine Steigerung zum "blutigem November" vor drei Jahren. 

Iran kann Kommunikation nicht verhindern

Die Kommunikation im Iran sei derzeit schwierig, allerdings habe sich die Bevölkerung in den letzten Jahren schlau gemacht, wie man Sperren umgehen könne. Die Bloggerin meint, für den Staat sei es zu teuer das Internet "komplett abzuschalten". Es gäbe Stunden, wo man durchaus online sein könne, allerdings mit Einschränkungen und Verlangsamungen. Sie selbst erzählt, sie merke, dass es länger dauert bis sie ihre Kontakt im Iran erreichen könne bzw. dass sie erreicht werden könne. 

Todesdrohungen "keine neue Methode" des Staates

Das iranische Parlament hatte zuletzt eine Person, die an Demonstrationen teilgenommen hat, zum Tode verurteilt. Khani meint, diese Aussagen über Hinrichtungen und Todesstrafen seien "keine neue Methode". "Der Staat marschiert seit Jahrzehnten durch diese Maschinerie der Gewalt".

Die Iranerin hebt im Interview die Entschlossenheit der Demonstranten nochmal hervor und erzählt, dass einer ihrer Kontakte zu ihr gesagt habe: "Wenn die Proteste nachlassen, wenn sie nach Hause gehen, wird es nur noch gefährlicher für uns, deswegen werden wir weiterprotesten".

ribbon Zusammenfassung
  • Mina Khani, freie Journalistin und Bloggerin, spricht im PULS 24 Interview über die anhaltenden Proteste im Iran sowie den Demonstranten, der zum Tode verurteilt worden ist.
  • "Der Staat marschiert seit Jahrzehnten durch diese Maschinerie der Gewalt".