APA/APA (AFP/DAWEI WATCH)/HANDOUT

Militär in Myanmar auch nach EU-Sanktionen unnachgiebig

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Einen Tag nach der Verhängung von EU-Sanktionen gehen die Militär-Machthaber in Myanmar mit unverminderter Härte gegen Demokratie-Aktivisten vor. Nach neuerlichen Protesten warf der Sprecher der Militärjunta, Zaw Min Tun, den Gegnern des Militärputsches von Anfang Februar am Dienstag Brandstiftung und Gewalt vor. Er kündigte an, die Einschränkungen des Internets, das bei den Protesten eine wichtige Rolle spielt, würden vorerst beibehalten.

In der Nacht zum Dienstag wurden zunächst nur aus Yangon Zusammenstöße gemeldet. Medien berichteten von Schüssen und Verwundeten. In mehreren Orten wurden offenbar Kundgebungen vermieden, die gezielt von Sicherheitskräften hätten angegriffen werden können. Im Ort Hsipaw wurden nach dem Bericht von DVB TV die Namen getöteter Demonstranten auf Karten mit der Losung "Wir Geister wollen keine Junta" geschrieben und neben Kerzen abgelegt. Im ganzen Land stiegen mit Helium gefüllte Ballons in den Himmel, angeheftet Botschaften mit der Bitte um internationale Hilfe. Am Montag waren bei Protesten nach Medienberichten in Mandalay drei Menschen getötet worden, darunter ein Jugendlicher.

Der Junta-Sprecher betonte angesichts der Kritik vor allem westlicher Staaten den Willen des Militärs zur internationalen Zusammenarbeit. Er bezeichnete explizit China als Freund, andere Staaten nannte er namentlich nicht. In Japan riefen Bürgerrechtsaktivisten aus Myanmar die internationale Gemeinschaft dazu auf, mehr zu unternehmen, um "das Töten zu stoppen". Nach Angaben des Militärs in Myanmar sind bisher 164 Menschen bei den Protesten getötet worden, darunter neun Sicherheitskräfte. Die Hilfsorganisation für politische Gefangene AAPP geht von mindestens 261 Toten aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Einen Tag nach der Verhängung von EU-Sanktionen gehen die Militär-Machthaber in Myanmar mit unverminderter Härte gegen Demokratie-Aktivisten vor.
  • In der Nacht zum Dienstag wurden zunächst nur aus Yangon Zusammenstöße gemeldet.
  • Er bezeichnete explizit China als Freund, andere Staaten nannte er namentlich nicht.
  • Nach Angaben des Militärs in Myanmar sind bisher 164 Menschen bei den Protesten getötet worden, darunter neun Sicherheitskräfte.

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