Linz hat gewählt: SPÖ vs. FPÖ in der Stichwahl
Der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer von der SPÖ und FPÖ-Stadtrat Michael Raml werden am 26. Jänner in der Stichwahl um das Amt des Linzer Stadtoberhaupts gegeneinander antreten. Prammer erhielt am Sonntag 40,2 Prozent der Stimmen, Raml 20,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,2 Prozent und damit deutlich unter jener von 2021 - damals gaben 57,5 Prozent der Linzer ihre Stimme ab.
Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) liegt mit 18,3 Prozent auf Platz drei, Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) mit 13,0 Prozent auf Platz vier. Dahinter folgen die Gemeinderäte Lorenz Potocnik (Linz+) mit 3,6 Prozent, Gerlinde Grünn (KPÖ) mit 2,4 Prozent und Georg Redlhammer (NEOS) mit 2,3 Prozent.
Wahlberechtigt waren alle, die zum Stichtag 22. Oktober die österreichische Staatsbürgerschaft oder die eines anderen EU-Mitgliedstaates sowie ihren Hauptwohnsitz in Linz hatten, spätestens am Wahltag das 16. Lebensjahr vollenden und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.
Keine "gmahde Wiesn"
Seit 7.00 Uhr waren die 215 Wahllokale geöffnet, um 16:00 Uhr war Wahlschluss. ast 152.000 Bürgerinnen und Bürger waren wahlberechtigt. Sie hatten die Auswahl aus sieben Kandidatinnen und Kandidaten.
Für besondere Spannung sorgte im Vorfeld, dass der Urnengang in Linz der erste nach dem Platzen der Verhandlungen über eine mögliche schwarz-rot-pinke Koalition im Bund und dem Beginn der blau-schwarzen Regierungsgespräche ist. Dazu kommt: Auch aufgrund des Rücktritts von Bürgermeister Klaus Luger wegen der Brucknerhausaffäre galt der Urnengang für die seit 1945 regierenden Sozialdemokraten nicht als "gmahde Wiesn".
Ermittlungen gegen Luger
Die vorgezogene Wahl wurde ausgelöst durch Lugers Rücktritt als Konsequenz seiner Lügen in der Brucknerhaus-Causa, weshalb gegen ihn auch Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue bei der Staatsanwaltschaft laufen.
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Üblicherweise finden in Oberösterreich Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen zeitgleich mit der Landtagswahl alle sechs Jahre statt. Geht ein Bürgermeister vor dem letzten Drittel seiner Amtszeit, muss neu gewählt werden. Lugers Nachfolger wird daher nur für eine Rumpf-Amtszeit von zweieinhalb Jahren Stadtchef sein, 2027 wird turnusmäßig neu gewählt.
Gemeinderat bleibt
Von welcher Partei er auch sein wird – im Gemeinderat bleiben die Machtverhältnisse daher unverändert. Hier ist die SPÖ mit 22 Mandaten die stärkste Kraft, die ÖVP stellt elf Mandatare, die Grünen zehn und die FPÖ neun. Neos, KPÖ und Linz+ sind mit je zwei Personen vertreten. MFG (2) und Wandel (1) haben diesmal keinen Bürgermeister-Kandidaten aufgestellt.
Video: Luger tritt als Linzer Bürgermeister zurück
Zusammenfassung
- In Linz hat am Sonntag die Bürgermeisterwahl stattgefunden: 151.668 Wahlberechtigte wurden zum Urnengang gebeten.
- Das Ergebnis: SPÖ-Kandidat Dietmar Prammer gewinnt deutlich, es kommt aber zu einer Stichwahl mit dem FPÖ-Kandidaten Michael Raml.
- Die Wahl findet nach dem Rücktritt von Klaus Luger wegen der Brucknerhausaffäre statt.