puls24 Logo

Libanon: 13 Tote bei Angriff auf Palästinenserviertel

Heute, 21:41 · Lesedauer 1 min

Bei einem israelischen Angriff auf das größte Flüchtlingslager für Palästinenser im Libanon sind nach libanesischen Behördenangaben mindestens 13 Menschen getötet worden. Es habe weitere Verletzte bei dem Angriff auf Ain al-Hilwah bei der Küstenstadt Sidon gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut am Dienstag mit. Quellen innerhalb des von Palästinensern bewohnten Viertels meldeten, die Opferzahl könnte weit darüber liegen.

Der Angriff habe den Rand des Lagers getroffen. Ein israelischer Armeesprecher teilte auf Arabisch mit, das Militär habe "terroristische Elemente" angegriffen, die in einem "palästinensischen Trainingslager" operiert hätten. Ersten Berichten zufolge könnte der Angriff eine Zusammenkunft von Anführern der islamistischen Hamas getroffen haben.

Ain al-Hilwah im Süden des Landes ist mit rund 80.000 Einwohnern das größte palästinensische Flüchtlingslager im Libanon. Die meisten Bewohner sind Flüchtlinge des ersten arabisch-israelischen Krieges im Jahr 1948 sowie deren Nachkommen. Andere palästinensische Bewohner wurden im libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990) dorthin vertrieben. In den vergangenen Jahren kamen außerdem Palästinenser aus Syrien wegen des dortigen Bürgerkriegs hinzu.

Zusammenfassung
  • Bei einem israelischen Angriff auf das größte palästinensische Flüchtlingslager Ain al-Hilwah im Libanon wurden laut Gesundheitsministerium mindestens 13 Menschen getötet und weitere verletzt.
  • Das Lager bei Sidon beherbergt rund 80.000 Menschen, die meisten davon sind Flüchtlinge des arabisch-israelischen Krieges von 1948 oder deren Nachkommen.
  • Israelische Militärsprecher gaben an, "terroristische Elemente" in einem "palästinensischen Trainingslager" angegriffen zu haben, wobei laut ersten Berichten eine Zusammenkunft von Hamas-Anführern Ziel gewesen sein könnte.