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Israelische Geiselfamilien schockiert über Trump-Äußerungen

06. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Angehörige israelischer Geiseln haben nach Medienberichten mit Bestürzung auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump reagiert, wonach drei weitere Entführte gestorben seien. Herut Nimrodi, Mutter eines in den Gazastreifen entführten Soldaten, sagte im Gespräch mit dem israelischen Nachrichtenportal "ynet", sie habe die Sorge, es gebe Informationen, die den Familien vorenthalten werden. Sie gehöre zu einer von insgesamt drei Familien von Geiseln, deren Schicksal unklar sei.

Seit ihr Sohn am 7. Oktober 2023 entführt worden war, habe es kein Lebenszeichen mehr von ihm gegeben. Sie sei aber überrascht, dass Trump so eindeutig gesagt habe, dass drei Geiseln getötet worden seien, sagte Nimrodi. "Woher nimmt er diese Informationen?" Sie versuche, sich damit zu beruhigen, "dass wir von Trump Sätze gewöhnt sind, die nicht ganz überprüft sind".

Trump hatte bei einem Termin im Weißen Haus gesagt, dass drei weitere von den von islamistischen Terrorgruppen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln gestorben seien. Es seien noch 21 Geiseln am Leben, sagte Trump. Man habe ihm erklärt, es lebten noch 24 Geiseln, sagte Trump und fügte hinzu: "Ich sage 21, denn bis heute sind es 21, drei sind gestorben". Das sei eine schreckliche Situation. "Wir versuchen, die Geiseln herauszuholen."

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zufolge sind 21 Geiseln sicher noch am Leben. Bei drei weiteren Verschleppten habe Israel keine Gewissheit, sagte der Regierungschef am Mittwoch in einer auf der Plattform X veröffentlichten Videoansprache. Laut israelischen Angaben werden im Gazastreifen außerdem noch die Leichen von 35 Entführten festgehalten, deren Tod offiziell bestätigt wurde.

Familien fordern Aufklärung

Das Forum der Geiselfamilien veröffentlichte nach Trumps Äußerungen eine Stellungnahme: "Wir fordern die israelische Regierung erneut dazu auf, uns neue Informationen sofort zu übermitteln, sollte es sie geben." Sie verlangen zudem eine sofortige Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln. Die Hamas hatte bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 nach israelischen Angaben 251 Menschen verschleppt und etwa 1.200 Menschen getötet, die meisten davon Zivilisten.

Zusammenfassung
  • Angehörige israelischer Geiseln sind entsetzt über Trumps Aussage, dass drei Geiseln gestorben seien, während Netanyahu bestätigt, dass 21 Geiseln sicher noch am Leben sind.
  • Das Forum der Geiselfamilien fordert die israelische Regierung auf, aktuelle Informationen zu teilen, und verlangt eine Waffenruhe sowie die Freilassung der Geiseln.
  • Am 7. Oktober 2023 entführte die Hamas 251 Menschen und tötete etwa 1.200, überwiegend Zivilisten, während 35 Leichen von Entführten im Gazastreifen festgehalten werden.