Laut Israel
Mehr als 120 Lkw mit Hilfsgütern in Gaza angekommen
Die UNO und weitere internationale Organisationen hätten die Verteilung übernommen, erklärte die für das Palästinensergebiet zuständige israelische Behörde Cogat am Montag im Onlinedienst X.
Nach massiver Kritik wegen der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen hatte die israelische Armee am Sonntag eine "taktische Pause" ihres Einsatzes in Teilen des Gazastreifens angekündigt.
Diese soll nach Angaben der israelischen Armee täglich zwischen 10.00 Uhr und 20.00 Uhr Ortszeit (9.00 und 19.00 Uhr MESZ) in Gebieten gelten, in denen die Armee zuletzt nicht aktiv gekämpft hatte, darunter die Orte Al-Mawasi und Deir el-Balah sowie Teile der Stadt Gaza.
"Ausgewiesene sichere Routen" für Hilfs-Konvois
Im gesamten Gazastreifen seien "ausgewiesene sichere Routen" eröffnet worden, um UN-Konvois und Hilfsorganisationen eine sichere Durchfahrt zu ermöglichen, erklärte die israelische Armee Sonntagfrüh im Onlinedienst Telegram.
3.000 Tonnen dringend benötigte Lebensmittel und Produkte zur medizinischen Versorgung konnten das Rote Kreuz und andere humanitäre Organisationen liefern, teilte das Österreichische Rote Kreuz in einer Aussendung am Montag mit.
"Silberstreifen am Horizont"
"Für uns und vor allem die notleidenden Menschen in Gaza ist das ein Silberstreifen am Horizont, nach so vielen Wochen von völlig unzureichenden Hilfslieferungen", so Jürgen Högl, der die internationale Rotkreuz-Hilfe in Ägypten koordiniert, laut der Aussendung.
Eine Woche lang sollen die Grenzen für Hilfslieferungen geöffnet bleiben. "Wir versuchen, dieses Fenster optimal zu nutzen, um möglichst viel von der in Ägypten gelagerten Hilfe zu den Menschen zu bringen. Die Schwerpunkte liegen jetzt auf Lebensmitteln für die hungernde Zivilbevölkerung, Spezialnahrung für unterernährte Kinder und medizinischen Gütern."
Gleichzeitig betont Högl: "Angesichts der humanitären Katastrophe muss unsere Hilfe jetzt dringend weitergehen. Diese humanitären Pausen können nur der Anfang sein, eine anhaltende Waffenruhe und ernsthafte Friedensverhandlungen sind unbedingt notwendig."
Zusammenfassung
- Am ersten Tag der teilweisen Waffenruhe im Gazastreifen wurden laut israelischen Angaben mehr als 120 Lkw-Ladungen Hilfsgüter durch UNO und internationale Organisationen verteilt.
- Das Österreichische Rote Kreuz meldete die Lieferung von 3.000 Tonnen dringend benötigter Lebensmittel und medizinischer Produkte, wobei die Grenzen für Hilfslieferungen eine Woche lang geöffnet bleiben sollen.
- Die israelische Armee hat sichere Routen für Hilfskonvois eingerichtet und betont, dass diese humanitären Pausen nur ein Anfang seien und eine anhaltende Waffenruhe sowie Friedensverhandlungen notwendig bleiben.