Kolumbiens Ex-Präsident Uribe in 2. Instanz freigesprochen
Uribe war im August in erster Instanz zur zwölf Jahren Hausarrest verurteilt worden. Während einer Untersuchung zu seinen mutmaßlichen Verbindungen zu rechtsgerichteten Paramilitärs während des Bürgerkriegs soll er Häftlinge bestochen haben, um entlastende Zeugenaussagen für ihn zu beschaffen. Das Gericht sah die von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweise nun als nicht ausreichend für eine Verurteilung an.
Uribe ist in Kolumbien sehr umstritten. Seine Anhänger verehren ihn wegen seiner Politik der harten Hand gegen linke Guerillaorganisationen. Kritiker machen ihn für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen während seiner Amtszeit verantwortlich. Das südamerikanische Land litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Bei den Auseinandersetzungen kamen 220.000 Menschen ums Leben, Millionen wurden vertrieben.
Zusammenfassung
- Der frühere kolumbianische Präsident Álvaro Uribe (2002-2010) wurde in zweiter Instanz vom Vorwurf der Zeugenbestechung und des Verfahrensbetrugs freigesprochen.
- Eine vorherige Verurteilung zu zwölf Jahren Hausarrest wegen angeblicher Bestechung von Häftlingen wurde aufgehoben, da das Gericht die Beweise der Staatsanwaltschaft als nicht ausreichend bewertete.
- Die Staatsanwaltschaft kann gegen das Urteil noch Revision beim Obersten Gerichtshof einlegen, während Kolumbien weiterhin mit den Folgen eines jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts mit 220.000 Todesopfern und Millionen Vertriebenen ringt.