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Schönborn will "Marschall-Plan" für Syrien

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Kardinal Christoph Schönborn fordert einen "Marschall-Plan" für Syrien. Damit soll die Wirtschaft im Bürgerkriegsland wieder aufgebaut werden.

Mit einem eindringlichen Appell an die internationale Staatengemeinschaft, die syrische Bevölkerung nicht zu vergessen, hat Kardinal Christoph Schönborn seinen jüngsten Besuch in Syrien bilanziert. Es bräuchte für Syrien so etwa wie einen "Marschall-Plan", mit dem Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, sagte Schönborn gegenüber Kathpress. Er zeigte sich tief bewegt von der Not des Großteils der Bevölkerung.

Jugend hat "in Syrien keine Perspektiven"

Nach zehn Jahren Krieg liege nun die Wirtschaft darnieder. Das sei zum einen natürlich die Folge des Krieges, zum anderen aber auch die Folge der westlichen Wirtschaftssanktionen. Man wolle damit die syrische Regierung treffen, treffe aber ausschließlich die Bevölkerung, so Schönborn: "Die Armen werden noch ärmer, der Mittelstand wird ruiniert."

Die Armut im Land sei unvorstellbar. Es gebe nur mehr wenige Stunden Strom pro Tag, die Menschen stünden Schlange vor den Bäckereien, um ein wenig Brot zu bekommen. Auch Trinkwasser sei knapp, die Arbeitslosigkeit extrem hoch. Schönborn: "Ich konnte bei meinem Besuch auch mit vielen jungen Leuten sprechen. Alle wollen weg aus dem Land. Und das ist verständlich. Sie haben in Syrien einfach keine Perspektiven."

Kardinal Schönborn war von Samstag bis Montag auf Einladung des syrisch-orthodoxen Patriarchen Aphrem II. und weiterer syrischer Kirchenoberhäupter in Syrien zu Besuch. Auf dem Programm standen Begegnungen mit Kirchenvertretern sowie Gläubigen der verschiedenen Kirchen, aber auch mit Binnenvertriebenen und Menschen in Not.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit einem eindringlichen Appell an die internationale Staatengemeinschaft, die syrische Bevölkerung nicht zu vergessen, hat Kardinal Christoph Schönborn seinen jüngsten Besuch in Syrien bilanziert.
  • Es bräuchte für Syrien so etwa wie einen "Marschall-Plan", mit dem Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, sagte Schönborn gegenüber Kathpress. Er zeigte sich tief bewegt von der Not des Großteils der Bevölkerung.
  • Nach zehn Jahren Krieg liege nun die Wirtschaft darnieder. Das sei zum einen natürlich die Folge des Krieges, zum anderen aber auch die Folge der westlichen Wirtschaftssanktionen.
  • Man wolle damit die syrische Regierung treffen, treffe aber ausschließlich die Bevölkerung, so Schönborn: "Die Armen werden noch ärmer, der Mittelstand wird ruiniert."
  • Die Armut im Land sei unvorstellbar. Es gebe nur mehr wenige Stunden Strom pro Tag, die Menschen stünden Schlange vor den Bäckereien, um ein wenig Brot zu bekommen.
  • Auch Trinkwasser sei knapp, die Arbeitslosigkeit extrem hoch. Schönborn: "Ich konnte bei meinem Besuch auch mit vielen jungen Leuten sprechen. Alle wollen weg aus dem Land. Und das ist verständlich. Sie haben in Syrien einfach keine Perspektiven."