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Johnson will 91.000 Stellen im öffentlichen Dienst streichen

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Der britische Premierminister Boris Johnson will in den kommenden Jahren 91.000 Jobs im öffentlichen Dienst streichen und damit Milliarden für den Kampf gegen steigende Lebenshaltungskosten freimachen. Damit würde etwa jede fünfte der aktuell etwa 475.000 Vollzeitstellen im sogenannten Civil Service wegfallen.

"Wir müssen die Regierungskosten senken, um die Lebenshaltungskosten zu senken", sagte Johnson der Zeitung "Daily Mail". Er deutete Steuersenkungen an. "Jedes Pfund, das die Regierung nicht von den Steuerzahlern nimmt, ist Geld, das sie für ihre eigenen Prioritäten, für ihr eigenes Leben ausgeben können." Der Schritt soll 3,5 Milliarden Pfund (4,1 Mrd. Euro) jährlich einsparen.

Gewerkschaften reagierten empört, Kabinettsmitglied Jacob Rees-Mogg verteidigte den Schritt hingegen am Freitag. Um die Folgen des Brexits und der Corona-Pandemie zu bekämpfen, seien zusätzliche Stellen geschaffen worden, die nun nicht mehr benötigt würden. In einigen Ministerien habe sich die Zahl der Regierungsbeamten in den vergangenen Jahren verdoppelt, sagte Rees-Mogg dem Sender Sky News. Der harte Schnitt bedeute lediglich die Rückkehr zum Niveau von 2016, als die Briten mehrheitlich für den Ausstieg aus der EU votierten. Künftig solle Personal wieder effektiver eingesetzt werden.

Kritiker werfen Johnsons Regierung vor, angesichts der grassierenden Inflation viel zu wenig für die Entlastung von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu unternehmen. Experten warnen, dass Millionen Menschen wegen explodierender Kosten für Energie und Lebensmittel in Verschuldung und Armut rutschen könnten.

ribbon Zusammenfassung
  • Der britische Premierminister Boris Johnson will in den kommenden Jahren 91.000 Jobs im öffentlichen Dienst streichen und damit Milliarden für den Kampf gegen steigende Lebenshaltungskosten freimachen.
  • Damit würde etwa jede fünfte der aktuell etwa 475.000 Vollzeitstellen im sogenannten Civil Service wegfallen.
  • Gewerkschaften reagierten empört, Kabinettsmitglied Jacob Rees-Mogg verteidigte den Schritt hingegen am Freitag.