APA/APA (AFP/Archiv)/NIKLAS HALLE'N

Johnson-Berater Cummings geht wohl straffrei aus

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Der britische Regierungsberater Dominic Cummings hat nach Einschätzung der Polizei möglicherweise doch die Lockdown-Regeln verletzt. Sie werde deswegen aber keine rechtlichen Schritte einleiten. Es handle sich um einen geringfügigen Verstoß gegen die Vorschriften, weil Cummings die Abstandsregeln eingehalten habe. Ein Regierungssprecher erklärte, damit sei der Fall abgeschlossen.

Der britische Regierungsberater Dominic Cummings hat nach Einschätzung der Polizei möglicherweise doch die Lockdown-Regeln verletzt. Sie werde deswegen aber keine rechtlichen Schritte einleiten. Es handle sich um einen geringfügigen Verstoß gegen die Vorschriften, weil Cummings die Abstandsregeln eingehalten habe. Ein Regierungssprecher erklärte, damit sei der Fall abgeschlossen.

Der Chefberater von Premierminister Boris Johnson habe mit einer Fahrt ins Ausflugsziel Barnard Castle am Ostersonntag eventuell einen geringfügigen Verstoß gegen die Corona-Ausgangsbeschränkungen begangen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei der nordostenglischen Grafschaft Durham. Mit Konsequenzen habe er aber nicht zu rechnen.

Cummings und die Regierung bestreiten einen Regelbruch bisher vehement. Der Johnson-Berater steht in der Kritik, weil er Ende März von London ins rund 430 Kilometer entfernte Durham zu seinen Eltern reiste. Einen Rücktritt lehnt er ab. Cummings besteht darauf, im Rahmen der Regeln gehandelt zu haben. Er hat bisher auch die Rückendeckung des Premierministers. Cummings behauptet, keine andere Möglichkeit gehabt zu haben, die Betreuung seines vier Jahre alten Sohns sicherzustellen, weil sowohl er als auch seine Frau mit einer Coronavirus-Infektion rechnen mussten. Hier sieht auch die Polizei laut der Mitteilung keinen Regelbruch.

Zum Verhängnis könnte Cummings nun jedoch der kürzere Ausflug werden, die er nach überstandener Erkrankung von Durham aus unternahm. Angeblich wollte er mit der Autofahrt ins 45 Kilometer entfernte Städtchen Barnard Castle testen, ob er für die Rückreise nach London fit genug war und ob sich sein durch die Erkrankung eingeschränktes Sehvermögen wieder ausreichend verbessert hatte. Der Ort beherbergt die gleichnamige Schlossruine. Ein Anrainer hatte Cummings dort gesehen und angezeigt. Aus dem Regierungssitz Downing Street hieß es, der Befund der Polizei ändere die Einschätzung der Lage nicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Es handle sich um einen geringfügigen Verstoß gegen die Vorschriften, weil Cummings die Abstandsregeln eingehalten habe.
  • Der Johnson-Berater steht in der Kritik, weil er Ende März von London ins rund 430 Kilometer entfernte Durham zu seinen Eltern reiste.
  • Er hat bisher auch die Rückendeckung des Premierministers.
  • Zum Verhängnis könnte Cummings nun jedoch der kürzere Ausflug werden, die er nach überstandener Erkrankung von Durham aus unternahm.