Matteo PiantedosiAPA/AFP/Alberto PIZZOLI

Italien: UN fordern Sofort-Lösung für Bootsflüchtlinge

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Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR mahnt eine sinnvolle Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen verschiedenen Staaten ein.

Immer noch warten rund 600 Migranten vor der italienischen Küste darauf, an Land gehen zu dürfen - trotz der jüngsten Entspannung. "Für alle verbliebenen Überlebenden auf allen vier Schiffen auf See wird dringend eine Lösung benötigt", teilten die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Montag mit. Die Staaten in der Region sollten einen sicheren Ort anbieten, an dem die Migranten von Bord gehen könnten.

Heuer mindestens 1.337 Verschollene

Grundsätzlich sei aufgrund der brisanten Lage und der vielen Ertrunkenen eine sinnvolle Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen allen betroffenen Staaten dringend geboten. Laut IOM verschwanden in diesem Jahr mindestens 1.337 Menschen auf der Migrationsroute im zentralen Mittelmeer.

Ausharren vor der Küste

Die italienischen Behörden hatten zuletzt rund 360 Bootsmigranten des Seenotretter-Schiffs "Geo Barents" an Land gehen lassen. 214 Menschen müssten an Bord bleiben, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die das Schiff betreibt, mit. Die deutsche "Humanity 1" liegt mit 35 Migranten an Bord weiter in Catania. Rund 300 Menschen harren laut UN auf zwei weiteren Schiffen aus.

Roms neue Rechtskoalition will nur Hilfsbedürftige an Land lassen. Der Rest soll laut Innenminister Matteo Piantedosi wieder mit Seenotrettern in internationale Gewässer zurückkehren. Piantendosi ist parteilos, galt aber als Wunschkandidat fürs Innenministerium von Lega-Chef Matteo Salvini,

Italien sieht die Flaggenstaaten in der Verantwortung und damit auch Deutschland.

ribbon Zusammenfassung
  • Immer noch harren rund 600 Bootsflüchtlinge vor Italiens Küste aus.
  • Die Internationale Organisation für Migration und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR fordern eine schnelle Lösung.
  • Roms neue Rechtsregierung will auch Deutschland in die Pflicht nehmen.