APA/APA (AFP/Archiv)/HANDOUT

Italien denkt über Sterilisierung von Bärinnen nach

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Italiens Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin hat nach dem Tod eines Joggers durch eine Bärin, die Sterilisation der weiblichen Tiere vorgeschlagen. Auch über eine Umsiedlung der Bären könne man nachdenken.

Nachdem ein 26-jähriger Jogger in Italien von der Problembärin JJ4 getötet wurde, ist eine Debatte über die Handhabung der Tiere entfacht. Am Samstag schlug der italienische Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin vor, Bärinnen sterilisieren zu lassen, um die wachsende Population in den Griff zu bekommen. Durch eine Sterilisation müsse man die Tiere nicht abschießen, argumentierte der Minister. Zudem würde auch das aggressive Verhalten von Bärinnen mit Jungen entfallen.

"Wir können auch über eine Umsiedlung der Bären nachdenken, wenn die Bedingungen stimmen. Das kann natürlich nicht von heute auf morgen geschehen, es ist ein Weg, den wir einschlagen müssen, und das wird ein paar Jahre dauern", so Fratin.

Derzeit befindet sich die Problembärin JJ4 in einem Tierschutzzentrum in Casteller. Am Donnerstag unterschrieb der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti eine Verordnung, die die Tötung des Tieres ermöglicht. Die Unversehrtheit der Bürger sei vorsorglich zu gewährleisten, betonte Fugatti. Noch ist eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Trient ausständig. Sollte dieses zustimmen, wird die Verordnung am 11. Mai umgesetzt. Tierrechtsorganisationen wollen gegen den Beschluss des Landeshauptmannes Beschwerde einlegen. Als die Schwester von "Problembär" Bruno eingefangen wurde und eine Tötung im Raum stand, demonstrierten rund 300 Tierschützer vor dem Tierschutzzentrum. 

Ein aktueller Streitpunkt ist die Verlegung von Bären aus dem Trentino. Die Provinz Trient beschwerte sich wiederholt, einen Überschuss von 60 Bären zu haben. Derzeit diskutiert wird ein Korridor, um die Raubtiere auf mehrere Alpenregionen zu verteilen. Ob dieses Vorhaben gelingt, ist noch unklar. Präsident von Venetien, Luca Zaia, lehnte die Aufnahme von Trentiner Bären bereits ab.

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  • Italiens Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin hat nach dem Tod eines Joggers durch eine Bärin, die Sterilisation der weiblichen Tiere vorgeschlagen. Auch über eine Umsiedlung der Bären könne man nachdenken.

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