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Nahost

Zwei tote Geiseln in Gaza geborgen

05. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen sind die Leichen von zwei israelischen Geiseln geborgen worden. Der Kibbuz Nir Oz teilte mit, es handle sich um einen 72-Jährigen und seine 70-jährige Ehefrau.

Die Bergung sei dank "genauer Geheimdienstinformationen" möglich gewesen. Die Familie sei nach einer forensischen Identifikation informiert worden.

Die sterblichen Überreste seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet im Bereich von Khan Younis im Süden des Küstenstreifens gefunden worden, teilte die Armee mit.

"Nach mehr als 600 Tagen voller Schmerz und Warten wurden die Leichen von Gadi Chagai und Judy Weinstein Chagai heute Nacht im Rahmen einer Militäroperation in den Staat Israel und nach Nir Oz überführt", hieß es in der Kibbuz-Mitteilung.

"Gadi und Judy werden beerdigt, nachdem sie am 7. Oktober auf den Feldern ihres Heimatortes Nir Oz ermordet und entführt wurden." Die Familie sei im Dezember 2023 über ihre Ermordung informiert worden.

Das Paar hat nach Medienberichten vier Kinder und sieben Enkelkinder. Die Frau stammte aus Kanada.

Ein israelischer Repräsentant teilte mit, beide seien auch US-Staatsbürger gewesen. Sie seien von Terroristen der palästinensischen Mujaheddin-Brigaden ermordet und entführt worden.

Die Gruppierung habe auch die deutsche Staatsbürgerin Shiri Bibas und ihre beiden kleinen Söhne entführt und später ermordet. Nach Darstellung der Hamas sollen die drei dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden sein.

Kfir war zum Zeitpunkt seiner Entführung und seines Todes noch ein Baby, sein Bruder Ariel vier Jahre alt.

Nach israelischen Angaben befinden sich derzeit noch mindestens 20 lebende Geiseln im Gazastreifen. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch am Leben sind.

Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 33 Verschleppten in dem abgeriegelten Gebiet mit unzähligen unterirdischen Tunnelanlagen.

Geiselfamilien fordern Einigung mit der Hamas

Das Forum der Geiselfamilien teilte mit: "Die Rückkehr von Judi und Gad ist schmerzhaft und herzzerreißend, doch sie lindert auch unsere Unsicherheit. Ihre Rückkehr erinnert uns alle daran, dass es die Pflicht des Staates ist, alle Geiseln nach Hause zu bringen, damit wir, die Familien, gemeinsam mit dem gesamten israelischen Volk den Prozess der Heilung und Genesung beginnen können."

Die Regierung müsse alles Notwendige tun, um eine Einigung mit der islamistischen Hamas zu erzielen, "die die Rückführung aller 56 verbliebenen Geiseln ermöglicht - der Lebenden zur Rehabilitation und der Verstorbenen zur Beerdigung".

Video: Israel bangt um Geiseln: Familien fordern Deal

Zusammenfassung
  • Die israelische Armee hat im Süden des Gazastreifens die Leichen eines 72-jährigen Mannes und seiner 70-jährigen Ehefrau aus dem Kibbuz Nir Oz geborgen, die am 7. Oktober 2023 entführt und ermordet wurden.
  • Nach israelischen Angaben befinden sich aktuell mindestens 20 lebende Geiseln und die sterblichen Überreste von 33 Verschleppten im Gazastreifen, bei drei weiteren Entführten ist der Status unklar.
  • Das Forum der Geiselfamilien fordert die Regierung auf, eine Einigung mit der Hamas zu erzielen, um die Rückführung aller 56 verbliebenen Geiseln – sowohl Lebende als auch Verstorbene – zu ermöglichen.