Insider: Maduro signalisierte Trump Bereitschaft zum Rückzug
"Ich habe einen Anruf erhalten und mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, gesprochen", berichtete Maduro in einer im Staatsfernsehen übertragenen Ansprache am Mittwoch (Ortszeit). Das Gespräch sei "in einem Ton des Respekts" erfolgt. Er sehe darin eine mögliche Öffnung für die Diplomatie zwischen beiden Ländern. "Willkommen Dialog, willkommen Diplomatie", sagte er weiter auf Englisch. "Frieden - ja. Krieg - nie, nie im Leben", sagte Maduro weiter.
Trump hatte kürzlich bestätigt, dass er mit Maduro telefoniert hat. Er gab jedoch keine Details über den Inhalt des Gesprächs preis. Maduros rosige Wiedergabe des Gesprächs scheint dabei nur schwer zu glauben: Die US-Regierung hat zuletzt erkennen lassen, dass sie den autokratisch regierenden Maduro eigentlich nicht länger an der Macht sehen will.
Dem Telefonat waren monatelange US-Druckmaßnahmen gegen Venezuela vorausgegangen, darunter Angriffe auf mutmaßliche Drogenschmuggler-Boote, Drohungen mit militärischen Aktionen und die Einstufung des Kartells Cartel de los Soles als ausländische Terrororganisation. Die USA haben nicht nur zusätzliche Soldaten in der Karibik zusammengezogen und mehrere Kriegsschiffe in die Region verlegt, darunter den weltgrößten Flugzeugträger. Trump genehmigte zudem verdeckte Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela.
Nach US-Angaben dient der Einsatz des Militärs dem Kampf gegen Drogenhandel. Bei Angriffen auf angebliche Schmugglerboote wurden demnach bereits mehr als 80 Menschen getötet. Kritiker werten das Vorgehen der USA als Verstoß gegen das Völkerrecht, während Trumps Regierung von einem legitimen Kampf gegen "Drogenterroristen" spricht. Es gibt auch Stimmen, die eher einen forcierten Machtwechsel in Venezuela und amerikanisches Interesse an den reichen Ölreserven des Landes als zentrales Motiv unterstellen.
Zusammenfassung
- Dem Gespräch gingen monatelange US-Druckmaßnahmen voraus, darunter die Verlegung mehrerer Kriegsschiffe in die Karibik, verdeckte CIA-Einsätze und Angriffe auf mutmaßliche Schmugglerboote, bei denen laut US-Angaben über 80 Menschen getötet wurden.
- Kritiker werfen den USA vor, mit militärischem Druck völkerrechtswidrig einen Machtwechsel in Venezuela und Zugriff auf die Ölreserven des Landes anzustreben, während die US-Regierung von einem legitimen Kampf gegen Drogenhandel spricht.
