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Hygiene-Austria-Leiharbeiter: "Die chinesischen Zettel haben wir weggeworfen"

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Die Arbeiterkammer Wien berät mehrere Arbeiter der Hygiene Austria, die nicht angemeldet waren und illegal mit Umpacken der chinesischen Masken mit österreichischen Beipackzetteln beschäftigt waren.

Ein ehemaliger Leiharbeiter der Hygiene Austria schildert in einem Artikel des "Kurier", wie das Umetikettieren der chinesischen Schutzmasken bei der Hygiene Austria in Wiener Neudorf abgelaufen ist. Er wird aktuell wie mehrere seiner Arbeitskollegen von der Arbeiterkammer Wien rechtlich beraten. Denn er war weder bei der Sozialversicherung gemeldet noch wurde er je bezahlt.

Der Mann - er wird im Bericht Anton H. genannt - sei im Jänner 2021 über eine Leiharbeitsfirma angeheuert worden. Ihm wurde ein Probemonat mit anschließendem Anstellung angeboten. Sechs Euro netto sollten es anfangs pro Stunde sein, später sollten zehn Euro netto für die Akkord-Arbeit herausspringen.

"Die Arbeit hat um sieben Uhr in der Früh begonnen, der Security hat uns am ersten Tag gesagt, hier sind die Masken und wir sollten sie umpacken von chinesischen in österreichische Schachteln. Jeden Tag haben wir Anweisungen bekommen, wie viele Paletten wir machen sollen", schildert er den Ablauf. Statt den chinesischen Beipackzetteln wurden deutsche in die Schachteln gelegt. "Die chinesischen Zettel haben wir weggeworfen", sagt H.

Rund 50 Personen sollen mit dem Umpacken beschäftigt gewesen sein. "Es ist auch herumerzählt worden, dass einige Kollegen vor Ort schwarzarbeiten sollen", sagt H., das seien aber Gerüchte gewesen, die er nicht verifizieren könne.

Nach 14 Tagen war Schluss mit der Arbeit, man lege eine Pause ein, wurde ihm damals gesagt. "Sie haben gesagt in ein, zwei Wochen melden sie sich wieder", schildert H. "Ich habe keinen Cent und keinen Arbeitsvertrag erhalten." Tatsächlich stellte sich heraus, dass H. vom Unternehmen bei der Sozialversicherung gar nicht angemeldet wurde.

Die Arbeiterkammer versucht nun, den Betroffenen zu ihrem Recht und Geld zu verhelfen. Sie können sich unter der E-Mail-Adresse [email protected] melden.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein ehemaliger Leiharbeiter der Hygiene Austria schildert in einem Artikel des "Kurier", wie das Umetikettieren der chinesischen Schutzmasken bei der Hygiene Austria in Wiener Neudorf abgelaufen ist.
  • "Die Arbeit hat um sieben Uhr in der Früh begonnen, der Security hat uns am ersten Tag gesagt, hier sind die Masken und wir sollten sie umpacken von chinesischen in österreichische Schachteln", schildert er den Ablauf.
  • Statt den chinesischen Beipackzetteln wurden deutsche in die Schachteln gelegt. "Die chinesischen Zettel haben wir weggeworfen", sagt H.
  • Rund 50 Personen sollen mit dem Umpacken beschäftigt gewesen sein. "Es ist auch herumerzählt worden, dass einige Kollegen vor Ort schwarzarbeiten sollen", sagt H., das seien aber Gerüchte gewesen, die er nicht verfizieren könne.
  • Nach 14 Tagen war Schluss mit der Arbeit, man lege eine Pause ein, wurde ihm damals gesagt. "Sie haben gesagt in ein, zwei Wochen melden sie sich wieder", schildert H. "Ich habe keinen Cent und keinen Arbeitsvertrag erhalten."
  • Denn H. war gar nicht bei der Sozialversicherung angemeldet worden, wie sich herausstellte. Die Arbeiterkammer Wien will ihm und anderen nun zu ihrem Recht verhelfen.

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