APA/APA/AFP/JULIEN DE ROSA

Frankreichs Regierung droht bei Vertrauensfrage zu stürzen

07. Sept. 2025 · Lesedauer 1 min

In Frankreich wird am Montag (15.00 Uhr) mit dem Fall der Regierung gerechnet, wenn Premierminister François Bayrou in der Nationalversammlung die Vertrauensfrage stellt. Der Zentrumspolitiker hatte diesen Schritt im Streit um ein Sparbudget überraschend angekündigt. Er ist erst seit neun Monaten im Amt. Seine Mitte-Rechts-Regierung hat im Parlament keine Mehrheit.

Der Premier hatte eine Vertrauensabstimmung wohl als Befreiungsschlag vor den schwierigen Budgetberatungen gesehen. Die versammelte Opposition kündigte aber ohne Zögern an, dem Zentrumspolitiker bei der Abstimmung das Vertrauen zu entziehen. Dazu reicht, anders als bei einem Misstrauensvotum, eine einfache Mehrheit.

Erwartet wird, dass Präsident Emmanuel Macron das Rücktrittsgesuch von Bayrou annimmt und ihn bittet, geschäftsführend bis zur Bestimmung eines Nachfolgers im Amt zu bleiben. Auch ein neuer Premier würde aber mit den unklaren Verhältnissen in der Nationalversammlung zu schaffen haben, wo weder das Präsidentenlager noch der linke oder rechte Block eine Mehrheit haben.

Zusammenfassung
  • Premierminister François Bayrou stellt am Montag um 15:00 Uhr in der französischen Nationalversammlung die Vertrauensfrage, obwohl seine Mitte-Rechts-Regierung keine Mehrheit hat.
  • Die Opposition kündigte geschlossen an, Bayrou das Vertrauen zu entziehen, wobei für die Ablehnung der Vertrauensfrage eine einfache Mehrheit ausreicht.
  • Es wird erwartet, dass Präsident Emmanuel Macron das Rücktrittsgesuch von Bayrou annimmt und ihn bittet, das Amt geschäftsführend weiterzuführen, während weiterhin keine klare Mehrheit im Parlament besteht.