Ein von Houthis beschädigter FrachterAPA/AFP

Zweites Frachtschiff nach Houthi-Angriff gesunken

Der griechische Frachter "Tutor", der letzte Woche von der Houthi-Miliz im Roten Meer vor Jemen angegriffen wurde, ist gesunken, wie Bergungsspezialisten am Mittwoch bestätigten. Ein Besatzungsmitglied wird vermisst. Schon Anfang März sank ein Frachtschiff nach einem Houthi-Angriff.

Laut dem US-Zentralkommando haben die Houthis die "Tutor", die unter liberianischer Flagge fuhr, am vergangenen Mittwoch mit Raketen sowie einem ferngesteuerten Sprengstoff-Boot angegriffen. Durch die Explosionen entstand ein Leck am Frachter, der seitdem langsam mit Wasser volllief.

Seit dem Angriff auf das Schiff wird ein Besatzungsmitglied vermisst, das zum Zeitpunkt des Angriffs im Maschinenraum tätig war. Die übrige Besatzung gab das Schiff auf und wurde vom US-Militär in Sicherheit gebracht.

Wrackteile und Öl an letzter gemeldeter Position

Die Behörde UKMTO in Großbritannien, die für die Seesicherheit zuständig ist, berichtete am Dienstag, dass die "Tutor" mutmaßlich gesunken sei. "Militärische Behörden berichten von Wrackteilen und Öl, die an der letzten gemeldeten Position der 'Tutor' gesichtet wurden", so die Behörde.

Zwei Bergungsschiffe waren auf dem Weg, die "Tutor" zu bergen, als sie darüber informiert wurden, dass das Schiff vermutlich gesunken war, sagte der Eigentümer des Bergungsunternehmens der Nachrichtenagentur Reuters. "Deshalb haben wir den Einsatz abgebrochen."

Zweiter Frachter angegriffen und schwer beschädigt

Gleichzeitig mit der "Tutor" wurde auch das Frachtschiff "Verbena" angegriffen. Es wird betrieben von einer polnischen Firma und ist in ukrainischem Besitz und war demnach mit Baumaterial an Bord auf dem Weg nach Italien.

Der Angriff habe einen Brand ausgelöst. Zunächst wurde ein schwer verletzter Matrose evakuiert. Ein Houthi-Militärsprecher bestätigte, dass die Miliz die "Verbena" angegriffen habe.
 

Tote bei Houthi-Angriff auf Frachter

Nach vorigen Berichten der britischen Behörde UKMTO brachte die Crew das Feuer unter Kontrolle und setzte ihre Fahrt vorerst zum nächsten planmäßigen Halt fort. Schließlich wurde die Crew aber doch in Sicherheit gebracht und das Schiff seinem Schicksal überlassen.

Bereits im März Frachter versenkt

Die "Tutor" ist bisher das zweite Frachtschiff, das von der Houthi-Miliz versenkt wurde. Anfang März war ein schwerbeschädigtes Frachtschiff vor der Küste des Jemen gesunken, fast zwei Wochen nach einem Angriff der Houthi-Miliz. Das US-Militär warnte vor einer Umweltkatastrophe, weil die "Rubymar" etwa 41.000 Tonnen Düngemittel geladen hatte.

Attacke auf Schiffe im Roten Meer

Durch den Golf von Aden und das Rote Meer führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel. In den vergangenen Monaten haben die Houthi dort immer wieder zivile Frachtschiffe attackiert.

Die Miliz agiert nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas im Gaza-Streifen. Die USA, Großbritannien und ihre Verbündeten greifen deshalb auch immer wieder Ziele der Houthi im Jemen an. Die Miliz ist mit dem Iran verbündet und wird nach Einschätzung der US-Regierung auch von Teheran finanziert.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Frachtschiff droht nach einem Angriff der jemenitischen Houthi-Miliz im Roten Meer zu sinken. Die Besatzung wurde evakuiert, und das Schiff treibt unbemannt vor der Küste Dschibutis.
  • Der griechische Frachter "Tutor", der letzte Woche von der Houthi-Miliz im Roten Meer vor Jemen angegriffen wurde, ist gesunken, wie Bergungsspezialisten am Mittwoch bestätigten.
  • Anfang März war ein schwerbeschädigtes Frachtschiff nach einem Houthi-Angriff gesunken. Das US-Militär warnte vor einer Umweltkatastrophe, da die 'Rubymar' etwa 41.000 Tonnen Düngemittel geladen hatte.