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Flughafen und Armeebasis in Port Sudan mit Drohnen angriffen

Heute, 08:41 · Lesedauer 2 min

Im Sudan ist die Hafenstadt Bur Sudan am Dienstag erneut von Drohnenangriffen erschüttert worden. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, waren in der Früh laute Explosionen zu hören. Über der Hafenstadt am Roten Meer stiegen Rauchschwaden auf. Eine Drohne habe den zivilen Teil des Flughafens getroffen, sagte ein Flughafenvertreter. Alle Flüge am wichtigsten internationalen Flughafen des Krisenlands im Nordosten Afrikas wurden gestrichen.

Vor zwei Tagen war bereits der militärische Teil des Flughafens angegriffen worden. Die sudanesische Armee machte die RSF-Miliz für die Drohnenangriffe verantwortlich. Die Miliz gab zunächst keine Stellungnahme ab. Am Dienstag gab es nach Angaben aus Armeekreisen auch einen Drohnenangriff auf den wichtigsten Armeestützpunkt im Stadtzentrum von Bur Sudan. Augenzeugen sagten, auch ein nahe gelegenes Hotel sei getroffen worden. Eine dritte Drohne traf ein Treibstoffdepot im dicht besiedelten Stadtzentrum am Hafen, in dem auch die UNO, Hilfsorganisationen und hunderttausende Vertriebene aus der umkämpften Hauptstadt Khartum untergekommen sind.

Der Armeestützpunkt und das Hotel liegen in der Nähe der Residenz von Militärherrscher Fattah al-Burhan, der sich seit April 2023 einen blutigen Machtkampf mit seinem früheren Stellvertreter Mohammed Hamdan Dagalo liefert.

Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung, Dagalos RSF-Miliz kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette westliche Region Darfur. Nach Angaben der UNO wurden in dem seit gut zwei Jahren herrschenden Konflikt schon zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die EU spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Zusammenfassung
  • Am Dienstag wurde die Hafenstadt Bur Sudan im Sudan erneut von Drohnenangriffen erschüttert, wobei der zivile Teil des Flughafens getroffen wurde. Alle Flüge am wichtigsten internationalen Flughafen des Krisenlands wurden gestrichen.
  • Die sudanesische Armee macht die RSF-Miliz für die Angriffe verantwortlich. Ein Armeestützpunkt und ein Treibstoffdepot im Stadtzentrum, in dem auch viele Vertriebene untergebracht sind, wurden ebenfalls angegriffen.
  • Nach Angaben der UNO wurden im andauernden Konflikt zehntausende Menschen getötet, und 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die EU berichtet von 15 Millionen Vertriebenen.