Fico-Attentäter in Slowakei zu 21 Jahren Haft verurteilt
Der Pensionist hatte am 15. Mai 2024 in der Kleinstadt Handlova mehrere Schüsse auf Fico abgefeuert. Er war unmittelbar nach der Tat festgenommen worden. Fico musste sich nach dem Vorfall zwei Operationen unterziehen und konnte sein Amt zwei Monate lang nicht ausüben. Im Gerichtsprozess, der seit Juli vor einem Spezialgericht in Banska Bystrica in der Mittelslowakei lief, ging es um die juristische Einstufung der Tat.
Die Anklage hatte ursprünglich Mordversuch gelautet, wurde aber im Juli 2024 wegen des mutmaßlich politischen Motivs auf Terrorismus hochgestuft. Dafür kann eine bis zu lebenslange Gefängnisstrafe verhängt werden.
Die Verteidigung plädierte hingegen dafür, die Tat nur als Angriff auf einen öffentlichen Amtsträger zu qualifizieren. Dafür ist der Strafrahmen sieben bis zwölf Jahre Gefängnis. Das fortgeschrittene Alter und den schlechten Gesundheitszustand des Angeklagten nannte das Gericht als Grund, warum es sich nicht für lebenslänglich entschied.
Der Angeklagte ließ sich vor der Urteilsverkündung mit unbewegter Miene in den Gerichtssaal führen. Außer einem lauten "Guten Tag!" zum Richter sagte er zunächst nichts. Beim Prozessbeginn hatte er noch laut gerufen: "Es lebe die Demokratie!"
Schon kurz nach seiner Festnahme hatte der Täter zwar der Polizei gestanden, auf Fico geschossen zu haben. Eine Tötungsabsicht bestritt er jedoch. Er habe den linkspopulistischen Politiker so verletzen wollen, dass er seine Regierungsarbeit nicht mehr fortführen könne. Als Begründung nannte er Hass auf Fico und seine Regierungspolitik.
Zusammenfassung
- Der 72-jährige Attentäter auf den slowakischen Premier Robert Fico wurde wegen Terrorismus zu 21 Jahren Haft verurteilt, nachdem die Anklage im Juli 2024 von Mordversuch auf Terrorismus hochgestuft worden war.
- Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Angeklagte kündigte Berufung an und begründete seine Tat mit Hass auf Fico und dessen Regierungspolitik.
- Fico wurde beim Anschlag am 15. Mai 2024 in Handlova schwer verletzt, musste zwei Operationen überstehen und konnte sein Amt zwei Monate lang nicht ausüben.