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Ex-Manager Anzengruber wird Ukraine-Sonderkoordinator

Heute, 08:30 · Lesedauer 2 min

Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) präsentiert am Mittwoch den österreichischen Sonderkoordinator für den Ukraine-Wiederaufbau. Dieser wird nach dem Beschluss des Ministerrates am Nachmittag vorgestellt. Nach Informationen der APA handelt es sich dabei um den früheren Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber. Auch der "Presse"-Newsletter, "Kurier" und "Standard" berichteten, dass Anzengruber mit dieser Aufgabe betraut werden soll.

Meinl-Reisinger hatte die Ukraine zu einem ihrer Arbeitsschwerpunkte gemacht. Ihre zweite Auslandsreise im Amt der Außenministerin führte sie nach Kiew, wo sie u.a. Präsident Wolodymyr Selenskyj traf. Und sie machte den damaligen Botschafter in der Ukraine, Arad Benkö, zu ihrem Kabinettschef. Im Wiederaufbau nach einem Ende des Krieges sehe sie große Chancen für österreichische Unternehmen, hatte Meinl-Reisinger in Kiew betont. Schon jetzt gibt es mit dem "Point of Contact" eine nationale Anlaufstelle für den Wiederaufbau des 2022 von Russland angegriffenen Landes.

"Seit Tag eins des brutalen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine steht Österreich felsenfest an der Seite der Ukraine", teilte das Außenministerium der APA mit. Seitdem habe Österreich mehr als rund 300 Millionen Euro an staatlicher finanzieller und humanitärer Hilfeleistung für die Ukraine und ihre besonders betroffenen Nachbarstaaten mobilisiert. Dazu kommen Unterstützungsleistungen aus den Bundesländern, aus privaten Initiativen, von österreichischen Unternehmen sowie weitere Leistungen im Rahmen des österreichischen Anteils an der EU-Unterstützung. Die ukrainische Vizeparlamentspräsidentin Olena Kondratiuk sprach unlängst von österreichischen Hilfen in Höhe von 2,9 Milliarden Euro.

Österreich vor Krieg sechstgrößter ausländischer Investor

Österreichischen Unternehmen stehen seit Mai 2024 bis 2029 über die österreichische Ukraine-Fazilität Exportgarantien in Höhe von insgesamt 500 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Basisinfrastruktur zur Verfügung, betonte das Außenamt weiters. Österreich sei vor Kriegsbeginn der sechstgrößte ausländische Investor in der Ukraine gewesen. 1.000 österreichische Unternehmen seien in der Ukraine aktiv, 200 davon mit eigener Niederlassung - diese beschäftigten ca. 25.000 Arbeitskräfte "und leisten einen bedeutenden Beitrag zum Wiederaufbau".

Der Oberösterreicher Anzengruber war bereits in mehreren Managementfunktionen tätig - u.a. bei der Salzburg AG und der Palfinger Gruppe. Von 2009 bis 2020 war er Vorstandsvorsitzender der Verbund AG. Er soll als Ukraine-Sonderkoordinator im Außenministerium angesiedelt sein.

( S E R V I C E : www.ukraine-wiederaufbau.at )

Zusammenfassung
  • Wolfgang Anzengruber wurde als österreichischer Sonderkoordinator für den Ukraine-Wiederaufbau ernannt. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger betont die Chancen für österreichische Unternehmen im Wiederaufbau des kriegsgebeutelten Landes.
  • Österreich hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs über 300 Millionen Euro an staatlicher und humanitärer Hilfe für die Ukraine bereitgestellt. Weitere 500 Millionen Euro stehen als Exportgarantien für den Wiederaufbau zur Verfügung.
  • Vor dem Krieg war Österreich der sechstgrößte ausländische Investor in der Ukraine. 1.000 österreichische Unternehmen sind dort aktiv, 200 davon mit eigener Niederlassung, und tragen erheblich zum Wiederaufbau bei.