APA/APA/AFP/Archiv/GENYA SAVILOV

Erneut nächtliche Luftangriffe auf die Ukraine

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Die russische Armee hat auch in der Nacht auf Donnerstag Ziele in der Ukraine mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen. Der Bürgermeister der ostukrainischen Stadt Charkiw, Ihor Terechow, berichtete in der Nacht zweimal von Explosionen. Menschen kamen nach ersten Angaben nicht zu Schaden. Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei russischen Luftangriffen in der Nacht 26 von 28 Kampfdrohnen abgeschossen.

Russische Drohnen aus iranischer Produktion seien über Teilen der Ost-, Süd- und Südostukraine zerstört worden, teilt die Luftwaffe mit. Russland habe bei den Angriffen drei Marschflugkörper vom Typ Ch-22, eine Anti-Radar-Rakete, eine umfunktionierte Flugabwehrrakete S-200 sowie 28 Shahed-Drohnen iranischer Bauart eingesetzt, so der Kommandant der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, auf Telegram. Diese Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

In der südlichen Region Saporischschja wurden nach ukrainischen Angaben zwei Frauen verletzt, als Drohnen-Trümmerteile ein Wohnviertel in der gleichnamigen Regionalhauptstadt trafen. In der östlichen Region Charkiw seien ein Restaurant, ein Geschäft und Büros durch Trümmer von drei Drohnen beschädigt worden. Bei dem nächtlichen Angriff habe Russland auch mehrere Arten von Raketen eingesetzt, teilt die Luftwaffe weiter mit, ohne allerdings Einzelheiten dazu zu nennen.

In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, dicht an der Grenze zu Russland, waren am Mittwoch russische Fliegerbomben eingeschlagen, die einen Menschen töteten und 19 weitere verletzten. Aus der Großstadt Dnipro in der Südukraine wurden in der Nacht auf Donnerstag ebenfalls Explosionen gemeldet. Angaben zu Opfern und Schäden gab es bis zum Morgen nicht.

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge ändert die Lieferung von F16-Kampfflugzeugen an die Ukraine die Lage auf dem Schlachtfeld nicht. Mehrere russische Nachrichtenagenturen zitieren den Präsidenten mit diesen Worten, als er eine Rede vor Militärpiloten bei einem Treffen nördlich von Moskau hielt. Die Kampfjets könnten jedoch Atomwaffen tragen, was Moskau in seiner militärischen Planung berücksichtigen müsse, sagt Putin. Er sprach das Thema an, nachdem der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba angekündigt hatte, dass die Flugzeuge in den kommenden Monaten in der Ukraine eintreffen werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Über Nacht führte Russland erneut Luftangriffe auf die Ukraine durch; Charkiw erlebte Explosionen ohne Todesopfer, während das Militär 26 von 28 Kampfdrohnen abschoss.
  • Drohnen-Trümmer verletzten in Saporischschja zwei Frauen und beschädigten in Charkiw ein Restaurant sowie andere Gebäude.
  • Russische Fliegerbomben töteten in Charkiw einen Menschen; Putin sieht die Lieferung von F16-Kampfflugzeugen an die Ukraine als militärisch unbedeutend an, warnt jedoch vor möglicher nuklearer Bewaffnung.