"TERF"-Vorwürfe
"Trans-Debatte": Ex-Abgeordnete El-Nagashi verlässt Grüne
"Es war keine leichte Entscheidung, aber Ergebnis der Abkehr der Partei von den Grundhaltungen, die mich ursprünglich zu ihr brachten: Demokratie, Pluralismus, Feminismus."
El-Nagashi - von 2019 bis 2024 Nationalratsabgeordnete, davor Bezirksrätin und Landtagsabgeordnete in Wien - war in der Vergangenheit Transpersonen betreffend oft nicht auf Parteilinie.
In dem Beitrag in dem konservativen deutschen Medium spricht sie sich etwa gegen die selbstständige Wahl von Pronomen oder parlamentarische Anträge ihrer Partei auf ein Verbot von Konversionstherapien aus - Aussagen für die sie etwa von den Grünen Studierenden als "TERF" (Transpersonen exkludierende radikale Feministin, Anm.) bezeichnet wurde.
El-Nagashi verteidigt Aussagen
Ihre eigene Arbeit sei "bis auf einige interne Unruhen" von Parteifeindseligkeiten verschont geblieben. "Dies änderte sich schlagartig, als ich vor drei Jahren - nunmehr als Nationalratsabgeordnete - begann, mich öffentlich zu der Thematik rund um Geschlechtsidentität, kurz: das Trans-Thema, zu äußern."
Sie habe versucht "mit recht moderaten Worten, darauf aufmerksam zu machen, dass wir uns nicht mehr für Frauenrechte einsetzen können, wenn das Frau-Sein zu einer Beliebigkeit oder einer 'gefühlten Identität' wird."
Und stieß damit auf heftige Kritik, nicht nur aus den Reihen der Grünen. Auch die SPÖ und viele LGBTIQ+-Organisationen widersprechen El-Nagashi. In einem offenen Brief richteten sich schon 2022 Vertreter und Vertreterinnen der beiden Parteien, der Homosexuellen Initiative und von "Queer Base" gegen El-Nagashis Ansichten. Zudem wurde mehrfach ihr Ausschluss gefordert.
Video: Im falschen Körper geboren
Zusammenfassung
- Faika El-Nagashi, von 2019 bis 2024 Nationalratsabgeordnete der Grünen, verlässt die Partei wegen Differenzen in der Trans-Debatte.
- Sie kritisiert die Grünen für eine Abkehr von Grundwerten wie Demokratie, Pluralismus und Feminismus und spricht sich gegen die selbstständige Wahl von Pronomen sowie ein Verbot von Konversionstherapien aus.
- Ihre Positionen führten zu scharfer Kritik, unter anderem von Grünen Studierenden, SPÖ, LGBTIQ+-Organisationen und forderten bereits 2022 in einem offenen Brief ihren Parteiausschluss.