Stromausfälle in Kiew: Menschen lagern Notrationen in Aufzügen

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Die ukrainische Journalist Denis Trubetskoy schildert im Gespräch mit PULS 24 die derzeitige Lade in der Hauptstadt Kiew. Aufgrund russischer Angriffe auf die Energieversorgung des Landes kommt es dort vermehrt zu Stromausfällen.

Trubetskoy sagt im Interview mit Anchorwoman Bianca Ambros, dass die letzten zwei Tage schwieriger gewesen wären als sonst. Obwohl es in Kiew einen Plan gebe, der regelt, in welchen Bezirken und Straßen Strom fließt, kann dieser nicht mehr umgesetzt werden.

Er berichtet, dass die Stromversorgung sehr sporadisch sei. So kommt es zum Beispiel in Straßen, die eigentlich noch mit Strom versorgt werden sollten, zu Abschaltungen. Der Journalist schildert zudem, dass in seinem eigenen Wohngebäude neulich die eine Hälfte Strom hatte und die anderen nicht. Die "Unprognostizierbarkeit der Lage" sei ein großes Problem. 

Während früher mit Stromausfällen von bis zu vier Stunden zu rechnen war, kann das inzwischen länger anhalten. Kiew müsse seinen Stromverbrauch auf mindestens 30 Prozent reduzieren, sagt Trubetskoy.

Generatoren sollen helfen

Der Alltag sei nicht einfach. Mobilfunknetze fallen aus, was Telefonieren unmöglich macht, und auch das mobile Internet funktioniere dann nicht. Man müsse die Stromausfälle auf zwei Ebenen betrachten: Auf der der "einfachen Menschen" und aus der Sicht der Unternehmer.

Einkaufszentren würden versuchen ihren Betrieb mit Hilfe von Generatoren weiter zu betreiben, doch dabei handle es sich laut dem Journalisten um eine "unrealistische Szene".

Bevölkerung wappnet sich für Winter

Die Bevölkerung versucht währenddessen, sich selbst auf den kommenden Winter vorzubereiten. Trubetskoy erzählt, ein Händler habe ihm berichtet, dass sich die Nachfrage nach Benzingeneratoren, Kerzen oder offene Kaminen seit dem letzten Jahr "verzehnfacht" habe.

Die letzten Wochen hätten die Menschen in ihrem Kaufverhalten nur bekräftigt. Trotzdem seien diese Güter nicht garantiert. Die Wartezeit auf einen Benzingenerator kann derzeit bis zu vier Wochen betragen, sagt Trubetskoy. 

Hilfspakete in Aufzügen 

Einen Lichtblick gebe es hinsichtlich der Solidarität der Menschen. Es sei zu einem Trend geworden, kleine Hilfspakete in Form von Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten in Aufzügen zu hinterlassen, falls man stecken bleibe. 

Die Grundstimmung der Menschen sei "nicht besonders gut". Auch wenn die Idee die Wintermonate im Ausland zu verbringen bei Frauen verbreitet sei, glaubt er nicht, dass sie überwiege oder gar die Mehrheit ausmache. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die ukrainische Journalist Denis Trubetskoy schildert im Gespräch mit PULS 24 die derzeitige Lade in der Hauptstadt Kiew.
  • Aufgrund russischer Angriffe auf die Energieversorgung des Landes, kommt es dort vermehrt zu Stromausfällen.