APA/ROLAND SCHLAGER

Dekane fordern Theologie als Bezugspunkt für Ethikunterricht

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Die Dekane der theologischen Fakultäten an den Unis fordern die Verankerung der Theologie als Bezugswissenschaft für den geplanten Ethikunterricht an den Schulen. Derzeit sei dies nicht vorgesehen, bemängeln sie in ihrer Stellungnahme zum entsprechenden Gesetzesentwurf. Die Berufsschullehrer wiederum verlangen Religion als bundesweites Pflichtfach an den Berufsschulen.

Die Dekane der theologischen Fakultäten an den Unis fordern die Verankerung der Theologie als Bezugswissenschaft für den geplanten Ethikunterricht an den Schulen. Derzeit sei dies nicht vorgesehen, bemängeln sie in ihrer Stellungnahme zum entsprechenden Gesetzesentwurf. Die Berufsschullehrer wiederum verlangen Religion als bundesweites Pflichtfach an den Berufsschulen.

Der von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) zur Begutachtung ausgesandte Entwurf (Fristende: 3. Juli) sieht vor, dass ab 2021/22 verpflichtend ab der neunten Schulstufe (ausgenommen Berufsschulen) Ethikunterricht für jene Schüler stattfindet, die keinen Religionsunterricht besuchen. Das Ausmaß beträgt zwei Wochenstunden. Begonnen werden soll im ersten Jahr nur mit den neunten Schulstufen, im Jahr darauf folgen die neunten und zehnten usw.

Die Theologie-Dekane begrüßen diese Maßnahme. Allerdings reklamieren sie die Theologie als Bezugswissenschaft des Ethikunterrichts in den Gesetzestext. Derzeit ist dort als Grundlagenwissenschaft die Philosophie angeführt, als Bezugswissenschaften "Psychologie, Soziologie, Religionswissenschaft aber auch Geschichte, Rechtswissenschaft, Biologie, Wirtschaftswissenschaft, Politologie u.a.".

"Religionen können jedoch nicht ohne ihre Theologien verstanden werden", argumentieren die Dekane. Die als Bezugswissenschaft genannte Religionswissenschaft wiederum stelle nicht den einzigen Zugang zu den Religionen dar. "Theologien unternehmen die wissenschaftlich multidisziplinäre, kritische Reflexion der jeweiligen Religion aus einer Innenperspektive heraus."

Die Berufsschullehrer in der GÖD wiederum fordern eine "Gleichberechtigung" aller Schüler. Derzeit werde für Berufsschüler konfessioneller Religionsunterricht nur in den beiden Bundesländern Tirol und Vorarlberg als Pflichtgegenstand angeboten - dementsprechend ist auch kein Ethikunterricht als Ersatz vorgesehen. Die Gewerkschafter verlangen daher die Einführung von Religion als Pflichtgegenstand in allen Bundesländern sowie daran anknüpfend Ethikunterricht für die von Religion Abgemeldeten bzw. Konfessionslosen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Dekane der theologischen Fakultäten an den Unis fordern die Verankerung der Theologie als Bezugswissenschaft für den geplanten Ethikunterricht an den Schulen.
  • Derzeit sei dies nicht vorgesehen, bemängeln sie in ihrer Stellungnahme zum entsprechenden Gesetzesentwurf.
  • Die Berufsschullehrer wiederum verlangen Religion als bundesweites Pflichtfach an den Berufsschulen.

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