Rittern um den SPÖ-Parteivorsitz: Andreas Babler, Hans Peter Doskozil, Pamela Rendi-Wagner

Dating-App bis Spritzwein: SPÖ-Wahlwerbung zieht alle Register

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Jeder, der bis Freitagnacht SPÖ-Mitglied wird, darf bei der Wahl des SPÖ-Parteivorsitzenden oder der Parteivorsitzenden mitstimmen. Der Zulauf ist so groß wie seit Jahren nicht mehr und es wird im Endspurt auch aktiv um neue Mitglieder geworben. Während Hans Peter Doskozil klassisch für die Briefwahl wirbt, schenkt die junge SPÖ in Wien Spritzer aus. Selbst auf einer Dating-App ist ein Aufruf aufgetaucht.

"Einige Hundert" Anträge auf eine neue Parteimitgliedschaft seien bei der SPÖ eingegangen, hieß es am Donnerstag. Seither nimmt das Rennen um den Parteivorsitz aber ordentlich an Fahrt auf. Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler, den Stimmen aus dem linken Flügel der Partei seit Jahren bitten, eine Rolle im Bund zu übernehmen, hat sich als Kandidat gemeldet. Nikolaus Kowall, der als erstes neben Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Partei-Chefin Pamela Rendi-Wagner für den Posten als Partei-Chef aufzeigte, legte daraufhin seine Kandidatur zurück, um Babler keine Stimmen wegzunehmen. 

Spät aber doch wirbt die SPÖ nun auch aktiv um neue Mitglieder, bevor am Freitag um 23.59 Uhr die Frist für die Kandidaturen ausläuft. 

Burgenland wirbt mit Briefwahl

Die SPÖ Burgenland wandte sich am Donnerstag per Instagram an Doskozil-Fans. Alle, die bis Freitag Mitglied werden "dürfen bei der Abstimmung über den neuen SPÖ-Parteivorsitz teilnehmen und Hans Peter Doskozil zum neuen SPÖ-Chef küren". Das durchschnittliche SPÖ-Mitglied war bis vor wenigen Tagen 62 Jahre alt. Das Social-Media-Posting weist wahrscheinlich genau deshalb auch ausdrücklich darauf hin, dass eine Briefwahl möglich ist. 

Junge Generation bringt den Spritzwein

Einen anderen Weg, nämlich von Angesicht zu Angesicht, beschreitet die Junge Generation in der SPÖ Wien. Sie lädt ab 18 Uhr vor die SPÖ-Parteizentrale in der Wiener Lowelstraße 18, um bei einem Spritzerstand Mitgliedsanträge entgegenzunehmen und mit Neumitgliedern anzustoßen.

Maier: Babler-Antritt macht Befragung wesentlich spannender

PULS 24 Reporter Paul Maier berichtet aus der niederösterreichischen Gemeinde Traiskirchen.

Per Dating-App zur SPÖ-Mitgliedschaft

Einen skurrilen Weg, Mitglieder zu werben, hat ein Spaßvogel auf der Dating-App "okcupid" gewählt. Unter dem Username "Momentum" wurde für Andreas Babler geworben. Man möge helfen, einen "Guten" nach oben zu bringen und könne nach der Abstimmung gerne wieder austreten, heißt es dort. Mit der gewerkschaftsnahen Denkfabrik Momentum Institut hat das Profil nichts zu tun, sagte Moment-Magazin-Redakeur Sebastian Panny auf Twitter. 

Wie viele neue Anträge es gibt, will die SPÖ erst nach einer Vorstandssitzung am Montag preisgeben, bei der auch über die am Mittwoch vom Präsidium erarbeiteten Verfahrensrichtlinien abgestimmt werden soll.

Die Fragestellung für die Mitgliederbefragung soll sinngemäß lauten, ob Pamela Rendi-Wagner Vorsitzende bleiben und Spitzenkandidatin bei der nächsten Nationalratswahl werden soll oder eben ein anderer Kandidat oder eine andere Kandidatin. Auch über diese Personen wird am Montag der Vorstand definitiv abstimmen.

ribbon Zusammenfassung
  • Jeder, der bis Freitagnacht SPÖ-Mitglied wird, darf bei der Wahl des SPÖ-Parteivorsitzenden oder der Parteivorsitzenden mitstimmen.
  • Der Zulauf ist so groß wie seit Jahren nicht mehr und es wird im Endspurt auch aktiv um neue Mitglieder geworben.
  • Während Hans Peter Doskozil klassisch für die Briefwahl wirbt, schenkt die junge SPÖ in Wien Spritzer aus.
  • Selbst auf einer Dating-App ist ein Aufruf aufgetaucht.

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