Brodnig: FPÖ nutzt "Corona-Unmut als politische Treibkraft"

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Die Journalistin und Autorin Ingrid Brodnig kritisiert die Teilnahme der FPÖ bei den Demonstrationen der Corona-Maßnahmen-Gegnern in Wien. Die FPÖ nutze den Unmut der Bevölkerung für politische Zwecke.

Am Samstag eskalierte eine Demonstration von Corona-Maßnahmen-Gegnern in Wien. Zur Eskalation kam es, als nach dem offiziellen Ende der FPÖ-Kundgebung im Prater hunderte Maßnahmen-Gegner (darunter auch wieder Hooligans, Rechtsextreme und Identitäre) weiter durch die Leopoldstadt zogen. Die Journalistin und Autorin Ingrid Brodnig kritisiert an dieser Demonstration vor allem die Rolle der FPÖ.

"Corona-Unmut als politische Treibkraft"

"Der Herr Kickel stößt schon länger in ein Horn, dass gut geeignet ist Verschwörungsgläubige anzusprechen", kritisiert Brodnig im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Bianca Ambros. Die FPÖ benutze den Corona-Unmut als politische Treibkraft, sagt die Journalistin. Die FPÖ sehe darin die Chance Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die sie ansonsten nicht erreicht hätten, so die Kritik.

"Verharmlosungen der NS-Zeit"

Generell fiele ihr die Zurückhaltung der Polizei bei diesen Demonstrationen auf. Die Autorin mahnt daher zur Vorsicht. Man dürfe diese Demonstrationen nicht verharmlosen. Plakate und Zeichen weisen eindeutig in das rechtsextreme Spektrum. "Das sind Verharmlosungen der NS-Zeit", so die Kritik Brodnigs. "Wenn ich auf eine Demo gehe, wo ich Rechtsextreme sehe, wenn das eine Demo ist wo der Hitlergruß gemacht wird, wo Sieg-Heil-Rufe fallen, dann bin ich kein Chaot, sondern jemand der toleriert mit wem ich auf die Straße gehe."

Ausblenden der "realen Gefahr"

An den Demonstrationen nehmen allerdings nicht nur Rechtsextremisten teil, wie Brodnig im Interview bestätigte. Sie selbst befrage oft Teilnehmer über deren Motive. Diese Demonstranten seien laut Brodnig über die Corona-Maßnahmen frustriert. Dabei stellen sie vor allem die Ernsthaftigkeit des Coronavirus in Frage und blenden die "reale Gefahr" aus. "Es gibt sicher Bürgerinnen und Bürger, die zu so etwas auch gehen und nicht aus dem rechten oder rechtsextremen Spektrum kommen, die aber tolerieren, mit wem sie hier auf die Straße gehen", so Brodnig. Sie pocht auf die Eigenverantwortung der Teilnehmer.

Mehr dazu:

ribbon Zusammenfassung
  • Die Journalistin und Autorin Ingrid Brodnig kritisiert die Teilnahme der FPÖ bei den Demonstrationen der Corona-Maßnahmen-Gegnern in Wien.
  • Die FPÖ benutze den Corona-Unmut als politische Treibkraft, sagt die Journalistin. Die FPÖ sehe darin die Chance Bevölkerungsgruppen zu erreichen, die sie ansonsten nicht erreicht hätten, so die Kritik.
  • Generell fiele ihr die Zurückhaltung der Polizei bei diesen Demonstrationen auf. Die Autorin mahnt daher zur Vorsicht. Man dürfe diese Demonstrationen nicht verharmlosen.
  • Plakate und Zeichen weisen eindeutig in das rechtsextreme Spektrum. "Das sind Verharmlosungen der NS-Zeit", so die Kritik Brodnigs.
  • "Wenn ich auf eine Demo gehe, wo ich Rechtsextreme sehe, wenn das eine Demo ist wo der Hitlergruß gemacht wird, wo Sieg-Heil-Rufe fallen, dann bin ich kein Chaot, sondern jemand der toleriert mit wem ich auf die Straße gehe", so die Autorin.