Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne
Ein Mann habe eine brennbare Flüssigkeit auf die Eingangstür des Gebäudes geschüttet und diese angezündet, teilte die Polizei mit und fügte hinzu, dass ein Spezialist für Brandstiftung den Tatort nun untersucht. Ermittlungen zu dem Vorfall, der zunächst nicht als Terror eingestuft wurde, liefen.
Australiens Premierminister Anthony Albanese verurteilte die Tat scharf. "Der Brandanschlag auf die Synagoge im Osten Melbournes ist feige, ein Akt der Gewalt und des Antisemitismus und hat in der australischen Gesellschaft keinen Platz", sagte er in einer Videobotschaft auf X.
Alex Ryvchin, der stellvertretende Geschäftsführer einer australischen Dachorganisation der Juden, erklärte, die Brandstiftung habe sich ereignet, als die Anwesenden zum Sabbat-Essen zusammensaßen. "Diese Ereignisse sind eine schwere Eskalation, die sich gegen unsere Gemeinschaft richtet", so Ryvchin. In den vergangenen Jahren gab es in Australien mehrere antisemitische Vorfälle, bei denen Häuser, Schulen, Synagogen und Fahrzeuge Ziel von Vandalismus und Brandstiftung waren.
Verbindungen werden untersucht
Untersucht wird nach Angaben der Ermittler auch, ob eine Verbindung zu zwei weiteren Vorfällen am Freitag besteht: Im Zentrum von Melbourne hätten etwa 20 Demonstranten ein israelisches Restaurant gestürmt und verwüstet. Sie hätten "Tod den (israelischen Streitkräften) IDF" skandiert, berichtete der Sender 9News unter Berufung auf Zeugenaussagen. Bei einem weiteren Vorfall im Vorort Greensborough seien Autos in Brand gesetzt und ein Gebäude besprüht worden, das bereits in der Vergangenheit von propalästinensischen Gruppen angegriffen worden sei.
In Melbourne im Südosten des Landes lebt Australiens größte jüdische Gemeinde mit rund 55.000 Mitgliedern. Bereits Ende vergangenen Jahres war es dort zu einem Brandanschlag auf eine Synagoge gekommen.
Zusammenfassung
- Im Osten Melbournes hat ein Unbekannter am Freitagabend einen Brandanschlag auf eine Synagoge verübt, während sich rund 20 Menschen zum Sabbat darin aufhielten.
- Australiens Premierminister Anthony Albanese verurteilte die Tat als "feige, ein Akt der Gewalt und des Antisemitismus", während die jüdische Gemeinde in Melbourne mit rund 55.000 Mitgliedern erneut Ziel eines Anschlags wurde.