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Bischöfe kennen Auftrag von Heiligenkreuz-Visitation nicht

Heute, 11:26 · Lesedauer 1 min

Auch die Spitze der heimischen katholischen Kirche kennt den genauen Auftrag der Apostolischen Visitation des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz nicht. "Es geschieht ja alles unter päpstlichem Geheimnis", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, nach der Sommervollversammlung in Mariazell im Gespräch mit der APA und "Kathpress". Es handle sich um ein "laufendes Verfahren", bei dem Zwischenberichte nicht hilfreich seien.

Lackner - er selbst war bereits Visitator in der Diözese Gurk-Klagenfurt - verglich den Vorgang mit einer Operation, die ebenfalls "abgeschottet" verlaufen müsse. "Man kann nicht immer zwischendurch berichten", erzählte er von seiner Erfahrung und: "Es gibt einen Auftrag, den kenne ich nicht." Die Annahmen, es könnte sich um den Leitungsstil in Heiligenkreuz handeln oder den Umgang mit Missbrauchsfällen, würden aber "wahrscheinlich schon stimmen".

Natürlich berühre eine derartige Visitation die Bischofskonferenz, so Lackner, dies allerdings nicht direkt, handle es sich doch um eine Ordenseinrichtung und nicht um eine Diözese, wie im Klagenfurter Fall. Bei den Visitatoren handle es sich um einen Generalabt und um eine Ordensfrau, der Erzbischof sieht den Prozess jedenfalls "in sehr guten Händen".

Zusammenfassung
  • Die österreichische Bischofskonferenz kennt den genauen Auftrag der Apostolischen Visitation im Zisterzienserstift Heiligenkreuz nicht, da das Verfahren unter 'päpstlichem Geheimnis' läuft.
  • Laut Erzbischof Franz Lackner, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, gibt es keine Zwischenberichte, und selbst er kennt den Auftrag nicht, obwohl er bereits als Visitator tätig war.
  • Die Visitation wird von einem Generalabt und einer Ordensfrau durchgeführt und betrifft die Bischofskonferenz nur indirekt, da es sich um eine Ordenseinrichtung handelt.