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Beschuss von "Ocean Viking": EU greift ein

Heute, 13:20 · Lesedauer 2 min

Nachdem das bei Rettungseinsätzen im Mittelmeer aktive NGO-Schiff "Ocean Viking" in internationalen Gewässern von der libyschen Küstenwache beschossen worden ist, greift die EU ein. "Wir haben die zuständigen libyschen Behörden im Zusammenhang mit diesem Vorfall kontaktiert, um die Fakten zu klären. Es liegt nun an den zuständigen libyschen Behörden, dringend Licht in das Geschehen zu bringen", so Markus Lammert, EU-Sprecher für Inneres und Migration.

Lammert antwortete am Dienstag auf eine Frage italienischer Journalisten während des täglichen Pressebriefings, nachdem die Hilfsorganisation SOS Méditerranée die Schüsse durch die libyschen Behörden auf die "Ocean Viking" gemeldet hatte. Die libysche Küstenwache habe Hunderte Schüsse auf das Rettungsschiff mit Dutzenden Migranten an Bord abgefeuert, hatte SOS Méditerranée am Montag auf X mitgeteilt. Die Migranten sowie die Besatzung seien wohlauf, berichtete die NGO, die auch Fotos von Patronenhülsen und zerschossenen Bullaugen veröffentlichte.

An Bord der "Ocean Viking" befanden sich zum Zeitpunkt des Vorfalls 87 gerettete Menschen - darunter neun unbegleitete Minderjährige -, die kurz zuvor aus einem Schlauchboot vor der libyschen Küste in Sicherheit gebracht worden waren. Die "Ocean Viking" war am Montag mit den Migranten im sizilianischen Hafen Augusta eingetroffen.

Zusammenfassung
  • Das NGO-Rettungsschiff 'Ocean Viking' wurde in internationalen Gewässern von der libyschen Küstenwache mit Hunderten Schüssen beschossen, während sich 87 gerettete Menschen, darunter neun unbegleitete Minderjährige, an Bord befanden.
  • Die EU hat nach dem Vorfall die libyschen Behörden kontaktiert und fordert eine dringende Aufklärung, wie EU-Sprecher Markus Lammert erklärte.
  • Die Besatzung und alle Migranten blieben unverletzt, das Schiff erreichte am Montag den sizilianischen Hafen Augusta.