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Belarussische Oppositionsführerin: Druck auf Lukaschenko erhöhen

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Genau zwei Jahre nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus hat die ins Exil geflüchtete Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja dazu aufgerufen, den Druck auf den autoritären Machthaber Alexander Lukaschenko in ihrem Heimatland aufrechtzuerhalten.

"Lukaschenko darf auf keinen Fall auf internationaler Bühne legitimiert werden", sagte Tichanowskaja der polnischen Zeitung "Rzeczpospolita" vom Dienstag.

Westliche Sanktionen nicht hart genug

Die Opposition hatte nach der Präsidentschaftswahl vor zwei Jahren massiven Wahlbetrug angeprangert und eine Protestbewegung gegen Lukaschenko gestartet, die aber von der Regierung gewaltsam niedergeschlagen worden war. 1.261 politische Gefangene sind immer noch in Belarus inhaftiert, wie eine der wichtigsten Menschenrechtsorganisationen des Landes, Wjasna, mitteilte.

Nach Ansicht von Tichanowskaja reichen die westlichen Sanktionen bisher nicht aus, um Lukaschenko zum Einlenken zu bewegen und die Gefangenen freizulassen.

Ukraine-Krieg verstärkt belarussische Abhängigkeit 

Tichanowskaja, die im Exil in Litauen lebt, sieht durch den Ukraine-Krieg zudem die Abhängigkeit Lukaschenkos vom Kreml noch verstärkt. Tichanowskaja war im Sommer 2020 bei der Präsidentschaftswahl in Belarus gegen Lukaschenko angetreten und hatte danach den Sieg für sich reklamiert.

ribbon Zusammenfassung
  • Die ins Exil geflüchtete Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat dazu aufgerufen, den Druck auf den autoritären Machthaber Alexander Lukaschenko in ihrem Heimatland aufrechtzuerhalten.
  • Vor zwei Jahren kam es nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus zu Demonstrationen, die brutal niedergeschlagen wurden.
  • Tichanowskaja floh nach Lukaschenkos "Wahlsieg" ins Exil.
  • Nach Ansicht von Tichanowskaja reichen die westlichen Sanktionen bisher nicht aus, um Lukaschenko zum Einlenken zu bewegen und die Gefangenen freizulassen.

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