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Asyl-Zahlen in ersten drei Quartalen rückläufig

Heute, 03:03 · Lesedauer 3 min

Nach Abschluss des dritten Quartals zeigt sich, dass der Rückgang bei den Asylzahlen heuer unverändert stabil ist. In den ersten neun Monaten gab es 13.032 Anträge. Das sind 32 Prozent weniger als im Vorjahr. In Gesamt-Europa lag der Rückgang nur bei 19 Prozent. Auffallend ist, dass der Anteil weiblicher Asylwerber wie schon 2024 höher ist als in früheren Jahren. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge ist nicht älter als 18. Indes haben 662 Syrer freiwillig das Land verlassen.

Das Innenministerium hat seit dem Sturz des Assad-Regimes mehr als 8.450 Aberkennungsverfahren eingeleitet, wobei Personen mit aufrechtem Bleiberecht und Integration durch Arbeit oder Bildung nicht betroffen seien. Zudem wurde die freiwillige Rückkehr mit entsprechender Beratung intensiviert. Bisher wurden laut Innenressort mehr als 1.350 solcher Beratungen durch die Bundesbetreuungsagentur durchgeführt. Dabei bietet man auch finanzielle Unterstützung bis zu 1.000 Euro.

Im September stammten die meisten Asyl-Antragssteller dennoch aus Syrien (354), wobei die Mehrheit davon laut Innenministerium auf nachgeborene Kinder in Österreich (197) fiel. Insgesamt sind heuer aber Afghanen die antragsstärkste Nation. 4.249 Menschen aus dem von den radikal-islamischen Taliban regierten Land bemühten sich um Asyl.

Knapp 4.000 Afghanen erhielten diesen Titel bisher im Jahr 2025. Während bei ihnen die Anerkennungsquote heuer bei 76 Prozent lag, betrug sie bei Syrern nur noch 20 Prozent. Anträge von Syrern werden seit dem Machtwechsel in Damaskus ohnehin nur noch in Ausnahmefällen behandelt. Insgesamt wurde in den ersten neun Monaten in 8.860 Fällen ein Schutztitel erteilt, davon gut 6.500 Mal Asyl. Der Rest fällt auf subsidiären Schutz oder einen humanitären Aufenthaltstitel.

Seit 2024 mehr Asyl-Anträge von Frauen

Geändert hat sich die Struktur der Asylwerber. Vor zwei Jahren waren nur knapp 24 Prozent der Antragsteller weiblich, im Vorjahr wie auch in diesem Jahr deutlich mehr, nämlich 42 Prozent. Zu tragen kommt dabei auch ein Effekt aus einem erleichterten Asylzugang für afghanische Frauen. Viele, die bisher subsidiären Schutz hatten, bewarben sich daher um Asyl. Unverändert sind unter den Asylsuchenden viele junge Menschen. 50,8 Prozent der Antragsteller sind 18 oder jünger.

Von den 10.463 Abschiebungen des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl erfolgten 5.516 Ausreisen (53 Prozent) eigenständig, 4.947 (47 Prozent) zwangsweise. Bei den Außerlandesbringungen waren 50 Prozent der Personen strafrechtlich verurteilt.

Stocker will Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan zum Standard machen

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) bewirbt in einem schriftlichen Statement vor allem Abschiebungen kriminell gewordener Flüchtlinge: "Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan müssen zum Standard werden." Er sei für Null-Toleranz gegenüber jenen, die Österreichs Hilfsbereitschaft ausnützen wollten. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) befand, dass der eingeschlagene Weg, illegale Migration durch ein Bündel an Maßnahmen gegen Null zu drängen, Wirkung zeige.

Langsam entspannt sich auch die Situation in der Grundversorgung. Aktuell befinden sich in ihr 55.172 Menschen. Mehr als 30.000 sind Vertriebene aus der Ukraine. Alleine im heurigen Jahr ist die Zahl der Grundversorgten um 13.000 zurückgegangen.

Zusammenfassung
  • In den ersten drei Quartalen 2025 wurden in Österreich 13.032 Asylanträge gestellt, was einem Rückgang von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und deutlich stärker ausfällt als der europäische Durchschnitt von 19 Prozent.
  • Der Anteil weiblicher Asylwerber ist auf 42 Prozent gestiegen, während mehr als die Hälfte der Antragsteller unter 18 Jahre alt ist; Afghanen stellen mit 4.249 Anträgen die größte Gruppe, gefolgt von Syrern.
  • Von den 10.463 Abschiebungen im Jahr 2025 erfolgten 53 Prozent freiwillig und 47 Prozent zwangsweise, wobei Bundeskanzler Stocker fordert, dass "Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan zum Standard werden".