Anzengruber schließt Antreten bei Tiroler Landtagswahl aus
Anzengruber war nach seinem Ausscheiden aus der ÖVP mit einer eigenen Liste in der Landeshauptstadt angetreten. Bei der Gemeinderatswahl 2024 hatte seine Liste JA - Jetzt Innsbruck mit 16,83 Prozent den zweiten Platz hinter den Grünen (18,87 Prozent) belegt und damit deutlich stärker abgeschnitten als der Zusammenschluss "das Neue Innsbruck" aus ÖVP und "Für Innsbruck" mit 10,15 Prozent. In der Bürgermeisterdirektwahl hatte sich Anzengruber gegen Georg Willi (Grüne) in einer Stichwahl durchgesetzt. Der nunmehrige Innsbrucker Stadtchef war nach einem Zerwürfnis von seiner Heimatpartei ÖVP ausgeschlossen und als damaliger Vizebürgermeister abgewählt worden.
Parteien seien generell "in den Städten und Gemeinden nicht mehr zeitgemäß" meinte Anzengruber nun auf Nachfrage. Als direkt gewählter Bürgermeister brauche man "ein gewisses Maß an Freiheit", um sich für seine Bürger einsetzen zu können. "Auf Landesebene wird es sicher noch einige Zeit benötigen, bis die Parteikultur neu gedacht wird", so der Stadtchef. Wenn sich die Gesellschaft so weiter entwickle wie bisher, werde es jedoch "dort genauso zum Thema werden", zeigte sich Anzengruber sicher. Um Bürger direkter einzubinden will er auch durch ein digital gesteuertes Aufnahmeverfahren gebildete "Bürgerräte" einführen. Eine Plattform dafür sei bereits eingerichtet worden. Er erwarte sich dadurch eine "noch stärkere Identifikation mit der Stadt", sagte Anzengruber der "TT".
Zusammenfassung
- Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber hat eine Kandidatur bei der Tiroler Landtagswahl 2027 mit einer eigenen Liste ausgeschlossen und betont, in Innsbruck noch viele Aufgaben zu haben.
- Bei der Gemeinderatswahl 2024 erreichte seine Liste JA - Jetzt Innsbruck 16,83 Prozent und wurde zweitstärkste Kraft hinter den Grünen mit 18,87 Prozent, während das Bündnis aus ÖVP und Für Innsbruck nur 10,15 Prozent erzielte.
- Um die Bürgerbeteiligung zu stärken, plant Anzengruber digital gesteuerte Bürgerräte einzuführen und sieht Parteien in Städten und Gemeinden als nicht mehr zeitgemäß an.