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Angeblich 350 ukrainische Soldaten im Süden getötet

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Beim russischen Beschuss nahe der südukrainischen Großstadt Mykolajiw sollen 350 ukrainische Soldaten getötet worden sein. Moskau sprach von Angriffen auf zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee.

Die Region sei mit Mehrfach-Raketenwerfern beschossen worden, teilte der Vizechef der Präsidialverwaltung, Kiril Timoschenko, mit. Er berichtete von fünf toten Menschen. Ein Spital und Wohnhäuser seien beschädigt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Bombardement südlich der Stadt 

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs wurden am Mittwoch auch Charkiw im Nordosten des Landes sowie mehrere Viertel der südlich von Charkiw gelegenen Stadt Bachmut bombardiert. "Der Feind setzt seine Angriffe fort, um seine Position zu verbessern und günstige Bedingungen für die Offensive" in Richtung der Städte Isjum und Slowjansk zu schaffen, erklärte der Generalstab. Der Gouverneur von Donzek, Pawlo Kyrylenko, teilte mit, in der ostukrainischen Region seien vier Zivilisten getötet worden, davon einer in Bachmut.

Luhansk angegriffen 

Die ukrainischen Streitkräfte selbst hatten am späten Dienstagabend die prorussische Separatistenhochburg Luhansk angegriffen. Es habe massenhaften Beschuss aus dem von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars gegeben, teilte ein Separatistenvertreter auf Telegram mit. Gefeuert worden sei von der Ortschaft Artemiwsk im Gebiet Donezk aus auf Luhansk. Mehrere Raketen hätten ihre Ziele getroffen.

Auch die ukrainische Seite berichtete vom Einsatz des Mehrfachraketenwerfers. Der Chef der ukrainischen Militäradministration für das Gebiet Luhansk, Serhij Hajdaj, teilte mit, dass Militärdepots des Feindes vernichtet würden. In der Industriezone von Luhansk sei es in der Nacht auf Mittwoch gar nicht ruhig gewesen, meinte er. Die russischen Besatzer würden aber weiter von allen Seiten angreifen - mit Luftwaffe und Artillerie. Besonders bedroht seien die großen Städte des Donezker Gebiets.

Videos von Himars-System 

Die ukrainischen Streitkräfte veröffentlichten auch ein Video vom Einsatz des Himars-Systems. Russische Medien hatten von schweren Explosionen sowie von einem großen Brand in der Nähe der Großstadt Luhansk in der Nacht berichtet. Nach Angaben der prorussischen Separatistenbehörden ist die Lage gespannt, aber die Luftabwehr habe sie unter Kontrolle. Demnach feuerte die Ukraine auch drei Raketen vom Typ Totschka-U ab.

Immer mehr Todesopfer 

Die Zahl der Todesopfer durch den russischen Raketenangriff auf ein Wohngebäude in der Kleinstadt Tschassiw Jar stieg derweil auf 46, wie Rettungskräfte mitteilten. Die russische Armee hatte das vierstöckige Wohngebäude am Sonntag bombardiert, zahlreiche Menschen wurden verschüttet. Der Angriff war Teil einer breiten Offensive der russischen Streitkräfte in der besonders stark umkämpften Region Donezk.

Russischer Fokus im Osten 

Die russische Militäroffensive konzentriert sich derzeit auf den Osten der Ukraine mit den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk. Die Region Luhansk hat die russische Armee nach eigenen Angaben inzwischen vollständig erobert. Seitdem gab es keine größere russische Bodenoffensive mehr.

Experten gehen von einer Einsatzpause vor dem Sturm auf die ostukrainischen Städte Slowjansk und Kramatorsk aus. US-Regierungsvertreter sind der Ansicht, dass die russische Armee Zeit braucht, um ihre Verluste zu verwinden und die Lieferung hunderter Kampfdrohnen durch den Iran unter Dach und Fach zu bringen.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei russischen Angriffen nahe der südukrainischen Großstadt Mykolajiw sollen mindestens fünf Menschen getötet worden seom.
  • Die Region sei mit Mehrfach-Raketenwerfern beschossen worden, teilte der Vizechef der Präsidialverwaltung, Kiril Timoschenko, am Mittwoch auf Telegram mit.
  • Die ukrainischen Streitkräfte selbst hatten am späten Dienstagabend die prorussische Separatistenhochburg Luhansk angegriffen.
  • Mehrere Raketen hätten ihre Ziele getroffen.

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