366 Einjährig-Freiwillige beginnen beim Bundesheer
"Jeder gewonnene Mensch bringt ein Plus an Sicherheit, an Zukunft fürs Bundesheer", freute sich die Ministerin. Auch neue Lehrlinge nimmt das Heer auf, rund 120 werden in 40 Berufen ausgebildet. 38 Prozent davon seien Frauen, Ende Oktober werden wieder neue Stellen veröffentlicht.
Die Einjährig-Freiwillig-Ausbildung (EF) ersetzt für diese Personen den Grundwehrdienst und bietet laut Tanner "neue Wege, die Karriere im Heer zu starten". Voraussetzung für die Aufnahme sind neben der Matura auch entsprechende körperliche Leistungsfähigkeit sowie eine erfolgreich absolvierte psychologische Eignungsprüfung. In den fünf Monaten des ersten Ausbildungsabschnittes liegt das monatliche Nettogehalt bei 1.413 Euro. Wer sich im Anschluss für die Offiziersausbildung entscheidet, bekommt entsprechend mehr.
Als "wertvollen Schritt" für Führungs- und Charakterstärke pries Tanner die Ausbildung. Zivil wie militärisch wolle sie ein klares Zeichen setzen, die Attraktivität des Bundesheeres steigern und den Personalaufbau vorantreiben. Geräte zu beschaffen und die Infrastruktur zu verbessern "ist nur der halbe Weg", sagte die Ministerin. Nun gehe man "mit geeignetem Personal in die Zukunft". Die Personalfrage sei eine langfristige. Ziel sei, bis 2032 eine "genügende Anzahl" an Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilpersonal zu haben. Die Thematik sei auch eine "gesamtgesellschaftliche". Tanner glaubt, "dass das Vertrauen ins Bundesheer ordentlich gestiegen ist".
Striedinger: Trendwende nach oben
Es sei ein "erfreulicher Tag", sagte Generalstabschef Rudolf Striedinger bezüglich der Personalzahlen: "Diesmal zeichnet sich tatsächlich eine Trendwende nach oben ab." Dafür habe man auch Voraussetzungen geschaffen, Ausbildungen seien in ganz Österreich möglich. Die EF-Ausbildung beschrieb er als "erste Stufe" zum Berufs- bzw. Milizoffiziersanwärter. Potenzielle Berufssoldaten würden intensiv auf die Militärakademie vorbereitet und auch auf eine geeignete Persönlichkeit getestet.
Die FPÖ will unterdessen die Anreize zum EF-Jahr weiter erhöhen. Absolventinnen und Absolventen sollten automatisch den Dienstgrad Fähnrich verliehen bekommen, forderte Wehrsprecher Volker Reifenberger in einer Aussendung. Das Bundesheer steht dem positiv gegenüber, man arbeite in diese Richtung, sagte Striedinger.
Zusammenfassung
- 366 Männer und Frauen haben mit dem neuen Schuljahr die Einjährig-Freiwillig-Ausbildung beim Bundesheer begonnen, die den Grundwehrdienst ersetzt und neue Karrierewege eröffnet.
- Zeitgleich startet die Kaderausbildung 1 mit 1.230 Teilnehmenden – fast doppelt so viele wie im Vorjahr –, was Verteidigungsministerin Tanner als Erfolg der Öffentlichkeitsarbeit wertet.
- Das monatliche Nettogehalt im ersten Ausbildungsabschnitt beträgt 1.413 Euro, und 120 neue Lehrlinge – davon 38 Prozent Frauen – beginnen ihre Ausbildung in 40 verschiedenen Berufen.