2019 fast 14.000 Asylanträge von Minderjährigen in der EU

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2019 sind rund 13.800 Asylbewerber, die in einem der 27 EU-Ländern internationalen Schutz gesucht haben, als unbegleitete Minderjährige eingestuft worden. Der Abwärtstrend gegenüber 2015 setzt sich laut Eurostat somit fort: Die Zahl ist im Vergleich zu 2019 um fast 20 Prozent gesunken, wie das Statistikamt am Dienstag mitteilte. In Österreich wurde hingegen ein Zuwachs von 120 Prozent registriert.

2019 sind rund 13.800 Asylbewerber, die in einem der 27 EU-Ländern internationalen Schutz gesucht haben, als unbegleitete Minderjährige eingestuft worden. Der Abwärtstrend gegenüber 2015 setzt sich laut Eurostat somit fort: Die Zahl ist im Vergleich zu 2019 um fast 20 Prozent gesunken, wie das Statistikamt am Dienstag mitteilte. In Österreich wurde hingegen ein Zuwachs von 120 Prozent registriert.

Beantragten demnach 2018 noch 390 unbegleitete Minderjährige Asyl, waren es 2019 860 bzw. 14 Prozent aller minderjährigen Asylbewerber. Auf Österreich entfielen damit 6,2 Prozent aller unbegleiteten Minderjährigen, die in der EU um Asyl ansuchten. 640 von ihnen stammten laut Eurostat aus Afghanistan. Österreich ist damit EU-weit Zielland Nummer drei für afghanische Minderjährige, an erster Stelle liegt Griechenland mit 1.230 Anträgen, gefolgt von Belgien mit 650 Anträgen.

Das Bürgerkriegsland ist laut dem europäischen Statistikamt das Hauptherkunftsland von Asylbewerbern in der EU, die noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet hatten. EU-weit kamen 30 Prozent aller unbegleiteten Minderjährigen aus Afghanistan, an zweiter Stelle folgten syrische und pakistanische Jugendliche mit zehn Prozent sowie Minderjährige aus Somalia, Guinea und Irak mit jeweils fünf Prozent. Von den 1.400 Syrern, die im Jahr 2019 in den EU-Ländern Schutz suchten und als unbegleitete Minderjährige eingestuft wurden, stellten Eurostat zufolge fast zwei Drittel ihren Asylantrag in Griechenland, Deutschland oder den Niederlanden (jeweils 300 Personen).

EU-weit machten laut den aktuellen Zahlen im Jahr 2019 unbegleitete Minderjährige sieben Prozent aller Asylbewerber aus, die noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet hatten. Die größte Anzahl der als unbegleitete Minderjährige eingestuften Asylbewerber wurde in Griechenland registriert (3.300 unbegleitete Minderjährige bzw. 24 Prozent), gefolgt von Deutschland (2.700 bzw. 19 Prozent), Belgien (1.200 bzw. neun Prozent) und den Niederlanden (1.000 bzw. acht Prozent).

Die Mehrheit der unbegleiteten Minderjährigen war laut Eurostat männlich (85 Prozent) und zwei Drittel waren zwischen 16 und 17 Jahre alt (9.200 Personen). Die Altersgruppen der 14- bis 15-Jährigen machten einen Anteil von 22 Prozent (3.100 Personen) und jene der unter 14-Jährigen elf Prozent (1.500 Personen) aus. In Österreich waren mehr als 94 Prozent der unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber männlich und 6,4 Prozent unter 14 Jahre alt.

Neben Österreich verzeichneten der Statistikbehörde zufolge auch Belgien (plus 63 Prozent) und Griechenland (plus 26 Prozent) sowie Slowenien (plus 21 Prozent) 2019 hohe Anstiege bei den Anträgen unbegleiteter Minderjähriger. Die stärksten Rückgänge unter den EU-Ländern mit über 500 als solche eingestuften Asylbewerbern wurden in Italien mit minus 83 Prozent und Deutschland mit minus 34 Prozent verzeichnet.

ribbon Zusammenfassung
  • 2019 sind rund 13.800 Asylbewerber, die in einem der 27 EU-Ländern internationalen Schutz gesucht haben, als unbegleitete Minderjährige eingestuft worden.
  • Der Abwärtstrend gegenüber 2015 setzt sich laut Eurostat somit fort: Die Zahl ist im Vergleich zu 2019 um fast 20 Prozent gesunken, wie das Statistikamt am Dienstag mitteilte.
  • In Österreich wurde hingegen ein Zuwachs von 120 Prozent registriert.

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