APA/GEORG HOCHMUTH

3.000 Teilnehmer und 10 Festnahmen bei Anti-Corona-Demo in Wien

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Am Samstag versammelten sich in Wien rund 3.000 Corona-Maßnahmengegner in Wien. Die Polizei setzte Pfefferspray gegen die Demonstranten ein. Es kam zu zehn Festnahmen. Die Demo wurde am Nachmittag aufgelöst.

Die als "Mutter aller Demos" angekündigte Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung begann Samstagmittag. Es versammelten sich rund 3.000 Teilnehmer im Schweizergarten beim Wiener Hauptbahnhof.

Von Schweizergarten aus setze sich ein Demozug in Richtung Landstraßer Gürtel in Bewegung. Dabei kam es zu Konfrontationen zwischen Demonstranten und Polizisten. Mit einer Sperre wollte die Polizei ein ein Aufeinandertreffen mit einer rund 1.000 Teilnehmer umfassenden Gegendemonstration verhindern. Nachdem die Demonstranten die Beamten mit Bierdosen beworfen hatten und die Sperre durchbrechen wollten, wurde auch Pfefferspray eingesetzt. Es kam dabei zu rund zehn Festnahmen. Am Samstagnachmittag löste die Polizei die Demonstration auf.

Nach der Demo-Auflösung sollen mehrere Personen weiterhin versucht haben eine weitere Polizeisperre beim Belvedere zu durchbrechen. Dazu wurden Seile mit Karabinern verwendet, mit denen die Sperren aus der Verankerung gehoben wurden und wieder Bierdosen geworfen. Die Polizei setzte daraufhin erneut Pfefferspray ein.

Die Polizei kesselte den Demonstrationszug in der Nähe des Hauptbahnhofs ein. Unter den eingekesselten Demonstranten sollen auch FPÖ-Politiker sein. Bei den Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten soll es auch zu Verletzungen gekommen sein. Auf Twitter berichten mehrere Journalisten von Angriffen gegen ihre Person. Gegen 16.00 Uhr hatte sich die Lage dann vorerst beruhigt.

Zu Mittag saßen viele Teilnehmer auf der Wiese und picknickten. Es waren auch vereinzelt Kinder vor Ort, hauptsächlich wurde aber Bier getrunken und Musik gehört. Zur Mitnahme der Kinder hatten die Organisatoren um den Anti-Corona-Aktivisten und früheren Kärntner Landtagsabgeordneten Martin Rutter mit dem Motto "Der Park ruft" auch aufgefordert.

Neben Familien, österreichischen und Bundesländer-Fahnen waren aber auch Flaggen der Verschwörungstheoretiker-Gruppe QAnon zu sehen, dazu kamen noch zahlreiche Personen in Thor-Steinar-Outfits, einem Erkennungsmerkmal der rechtsextremen Szene. Unter den Teilnehmern befanden sich unter anderem FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch und der Identitäre Martin Sellner.

Die mit einem Großaufgebot vertretene Polizei hielt sich vorerst im Hintergrund und sammelte sich an den Rändern des Parks. Die Polizei hatte die Straßen rund um den Schweizergarten bis zum Hauptbahnhof abgesperrt. Vereinzelt wurden Anzeigen ausgesprochen, nachdem Teilnehmer Beamte angepöbelt hatten.

Die frühere Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein ist im Schweizergarten vor Ort. Sie berichtet davon, dass die Polizei die Einhaltung der Corona-Regelungen inklusive Identitätsfeststellungen kontrolliert.

Umgekehrt sammelten sich zu Mittag im Votivpark antifaschistische Gruppen. Sie machten sich anschließend auf, um eine Fahrraddemo abhalten. An der Demo nahmen rund 1.000 Personen teil.

ribbon Zusammenfassung
  • Die als "Mutter aller Demos" angekündigte Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung begann Samstagmittag. Es versammelten sich rund 3.000 Teilnehmer im Schweizergarten beim Wiener Hauptbahnhof.
  • Von Schweizergarten aus setze sich ein Demozug in Richtung Landstraßer Gürtel in Bewegung.
  • Dabei kam es zu Konfrontationen zwischen Demonstranten und Polizisten. Mit einer Sperre wollte die Polizei ein ein Aufeinandertreffen mit einer Gegendemonstration verhindern.
  • Nachdem die Demonstranten die Beamten mit Bierdosen beworfen hatten und die Sperre durchbrechen wollten, wurde auch Pfefferspray eingesetzt.
  • Es kam dabei zu rund 10 Festnahmen. Am Samstagnachmittag löste die Polizei die Demonstration auf. Gegen 16 Uhr beruhigte sich die Lage.

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